Brisanter Oxfam-Bericht: Superreiche haben ihr Vermögen trotz Krisen seit 2020 verdoppelt
Auf dem Weltwirtschaftsforum, das in dieser Woche im schweizerischen Alpenskiort Davos stattfindet, hat die Wohltätigkeitsorganisation Oxfam am Montag einen brisanten Bericht vorgelegt. Der besagt, dass das Vermögen der fünf reichsten Männer der Erde von 405 Milliarden im Jahr 2020 auf 869 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 gestiegen ist.
Trotz schwerer Krisen: Reiche werden immer reicher
Im gleichen Zeitraum seien fast Milliarden Menschen weltweit noch weiter in die Armut abgerutscht. Staaten fordert der internationale Verbund Oxfam auf, sich dem Einfluss der Ultrareichen auf die Steuerpolitik zu widersetzen.
Insgesamt seien die Milliardäre weltweit heute um 3,3 Billionen Dollar reicher als im Jahr 2020. Das sei erstaunlich. Immerhin sei der betrachtete Zeitraum einer gewesen, der der Weltwirtschaft zahlreiche Krisen, unter anderem auch die Covid-Pandemie gebracht hatte.
Entsprechend verärgert zeigt sich Amitabh Behar, Übergangschef von Oxfam Indien, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: „Wir können mit diesem Niveau obszöner Ungleichheit nicht weitermachen“.
Es sei klar, dass „der Kapitalismus im Dienste der Superreichen steht“, schimpft Behar. Gehe es so weiter wie bisher, werde es wohl innerhalb des kommenden Jahrzehntes schon den ersten „Billionär“ der Welt geben.
Neben dem finanziellen Aspekt besorgt Oxfam hauptsächlich der Umstand, dass die reichsten Einzelpersonen und Unternehmen dank steigender Aktienkurse nicht nur mehr Reichtum, sondern auch deutlich mehr Macht anhäuften. Das verschärfe das globale Ungleichgewicht.
Oxfam: Staaten überlassen Konzernen die Macht
„Die Macht der Unternehmen wird genutzt, um die Ungleichheit voranzutreiben – indem sie Arbeitnehmer ausquetschen und reiche Aktionäre bereichern, Steuern hinterziehen und den Staat privatisieren“, so Oxfam.
Oxfam kritisiert, dass die Staaten „den Monopolen die Macht“ überließen. Sie erlaubten den Konzernen, „Einfluss auf die Löhne der Menschen, die Preise für Lebensmittel und den Zugang zu Medikamenten zu nehmen“, so die Aktivisten.
„Überall auf der Welt haben Mitglieder des Privatsektors unerbittlich auf niedrigere Steuersätze, mehr Schlupflöcher, weniger Transparenz und andere Maßnahmen gedrängt, die darauf abzielen, dass Unternehmen so wenig wie möglich in die öffentlichen Kassen einzahlen“, so Oxfam weiter.
Oxfam: Vermögenssteuer und andere Maßnahmen erforderlich
Wie Oxfam errechnet hat, sind die Unternehmenssteuern in den OECD-Ländern deutlich gesunken – von 48 Prozent im Jahr 1980 auf 23,1 Prozent im Jahr 2022. Dieses Ungleichgewicht sei mit verschiedenen Maßnahmen zu bekämpfen.
So fordert der Verbund eine Vermögenssteuer für Millionäre und Milliardäre sowie eine Begrenzung der Vorstandsgehälter und die Zerschlagung privater Monopole. Allein die Vermögenssteuer würde nach Oxfam-Angaben jährlich rund 1,8 Billionen US-Dollar in die öffentlichen Kassen spülen.
Da bin ich auch für. Aber ich habe mein Vermögen in der Zeit auch verdoppelt. Von 1000€ auf 2000€.
Werde ich jetzt auch 50% Einkommenssteuer zahlen müssen?