Zwar gehören Männer wie Jeff Bezos und Elon Musk zu den reichsten Menschen der Welt, jedoch basiert dieses Vermögen vordergründig auf ihre Anteile am eigenen Unternehmen. Die Gehälter der Tech-Magnaten sind im Gegensatz dazu vergleichsweise gering, weshalb sie auch kaum Steuern zahlen. Denn in den USA fallen Steuern auf Unternehmensanteile erst an, wenn die Aktien verkauft werden. Die Superreichen stehen deshalb oft in der Kritik. Der Vorwurf: Sie scheffeln Milliarden und nichts davon fließt zurück in die Gesellschaft. Elon Musk selbst hat darauf erst kürzlich reagiert und seine Twitter-Follower abstimmen lassen: Tesla-Anteile verkaufen und Steuern abführen oder behalten? Twitter wählte Ersteres und Musk zahlte 2021 nach eigenen Angaben elf Milliarden US-Dollar.
IT-Superreiche: US-Steuern gehen in die Milliarden
Die Demokratische Partei rundum um US-Präsident Joe Biden möchte es zukünftig nicht bei möglichen Twitter-Umfragen belassen, sondern über eine Vermögenssteuer für klare Verhältnisse sorgen. Vergangene Woche hat er einen Vorschlag im US-Kongress eingereicht: Wer Vermögenswerte wie etwa Aktien im Volumen von mehr als 100 Millionen US-Dollar besitzt, soll mindestens 20 Prozent seines Einkommens abgeben. Das seien laut der Regierung immerhin 0,01 Prozent aller US-Haushalte. Das Staatsdefizit könnte somit innerhalb von zehn Jahren um 360 Milliarden US-Dollar ausgeglichen werden, heißt es weiter. Geht das Vorhaben durch, ist natürlich auch das Vermögen der Tech-Bosse betroffen. Die Milliarden würden nicht unerheblich schrumpfen.
In welchem Maße hat der französische Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Zucman jetzt für die zehn größten Milliardäre der USA berechnet – wovon immerhin acht Menschen aus der Tech-Branche kommen. Dazu zählen Elon Musk und Jeff Bezos, aber auch Bill Gates und Larry Page. Zucman, der als Associate Professor an der University of California in Berkeley lehrt, hat diese Auswertung jetzt auf Twitter veröffentlicht und schreibt von einem „wegeweisenden Vorschlag“. In seinem Tweet heißt es weiter: „Es würde sicherstellen, dass Milliardäre mindestens 20 Prozent ihres Einkommens – einschließlich nicht realisierter Gewinne – an Steuern zahlen.“ Allein bei den Top-10 der Superreichen würden so satte 215 Milliarden zusammenkommen, laut Zucman.
Eigentlich genau richtig, wenn man sie sonst nicht kriegen kann. Eigentlich bin ich gegen Vermögenssteuer, aber mit den Anteilen zu spielen, um nichts zu zahlen, kann nicht richtig und fair sein.