Dass Tesla-Chef Elon Musk viel und gerne twittert, ist bekannt. Dementsprechend hat er die Plattform nun auch genutzt, um über seine Steuerzahlungen zu sprechen: „Für die, die es interessiert: Ich werde in diesem Jahr über elf Milliarden Dollar Steuern zahlen.“
Elf Milliarden Dollar sind dabei durchaus eine enorm hohe Summe, „mehr Steuern als irgendein Amerikaner in der Geschichte“ jemals gezahlt habe, so Musk vor einigen Tagen – für den aktuell wohl reichsten Mensch der Welt stellen sie allerdings nur einen Bruchteil seines Vermögens dar.
Elon Musk: So konnte er Einkommenssteuern bisher teilweise vermeiden
Spricht man über Elon Musk im Zusammenhang mit Steuerzahlungen, gibt es einige Aspekte, die man im Hinterkopf haben sollte.
Da wäre beispielsweise ein Bericht von Propublica, einer gemeinnützigen, US-amerikanischen Organisation für investigativen Journalismus, die im Juni 2021 die Steuerzahlungen von Jeff Bezos, Elon Musk und Co anhand von internen Daten der Steuerbehörde IRS unter die Lupe genommen hatte. Das Ergebnis: Amerikas Superreiche haben in einigen Jahren kaum Einkommenssteuer gezahlt – und das auf völlig legalem Weg.
Bezüglich Musk wird im Bericht vor allem das Jahr 2018 hervorgehoben, in dem er laut Propublica gar keine Einkommenssteuer gezahlt hat. Der Hintergrund: In den USA fällt die Einkommenssteuer nicht auf Vermögenswerte wie Aktien oder Immobilien an, auch wenn ihr Wert enorm steigt – bei Elon Musk kommen hier vor allem Unternehmensanteile von Tesla ins Spiel. Versteuert werden müssen lediglich die Erlöse aus dem Verkauf derartiger Geldanlagen.
Musk ist dementsprechend auch entschiedener Gegner einer Milliardärssteuer, die im Herbst 2021 von den Demokraten vorgeschlagen wurde und Vermögen auch dann besteuern würde, wenn es in anderen Werte, zum Beispiel Firmenanteilen, gebunden ist. Würde diese Steuer eingeführt, müsste der Unternehmer Berechnungen der Washington Post zufolge allein in den ersten fünf Jahren nach dem Inkrafttreten 50 Milliarden abtreten. Weil der Wert im Oktober berechnet worden war, dürfte er mittlerweile sogar noch höher liegen.
Musks Verkauf von Tesla-Aktien dürfte mit seiner Steuerzahlung zusammenhängen
Als Musk im November 2021 dann doch, basierend auf einer Twitterumfrage, einige Firmenanteile verkaufte, vermuteten Beobachter:innen bereits, dass diese Aktion ebenfalls steuerliche Hintergründe haben dürfte: Mit dem Erlös dieser und weiterer Verkäufe kann Musk Steuernachzahlungen begleichen. Die dürften auf ihn zukommen, wenn bald einige der Optionen, in denen er bei Tesla unter anderem bezahlt wurde, auslaufen würden. Um sie einzulösen und Aktien deutlich unter dem Marktwert zu erwerben, wird Musk wohl Steuern auf die anfallenden Gewinne zahlen müssen – einer Schätzung des US-Sender CNBC aus dem November zufolge etwa 15 Milliarden Dollar.
Jetzt sollen es also elf Milliarden sein, die der Unternehmer nach eigenen Angaben insgesamt an den Staat zahlt – einen tatsächlichen Nachweis, dass das letztendlich auch so passiert, wird es für die Öffentlichkeit aber wohl kaum geben, schließlich werden Steuerangelegenheiten unter Verschluss gehandelt.
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