
Elon Musk lässt abstimmen. (Bild: Naresh777 / Shutterstock.com)
Der US-Demokratenentwurf eines neuen Steuergesetzes zur Abschöpfung von großen Vermögen erhitzt seit Tagen die Gemüter – nicht zuletzt auch jene der Betroffenen. Mindestens 50 Milliarden Reichensteuer würde Musk innerhalb der ersten fünf Jahre nach Einführung zahlen müssen.
Musk wehrt sich gegen Steuerpläne
Dass er davon nicht viel hält, hatte er bereits deutlich gemacht. Er sehe den Sinn in einer solchen Steuer nicht, hatte er getwittert, weil alle Milliardäre zusammen die Staatsverschuldung der USA nicht einmal marginal drücken können. Daher sei doch klar, dass die großen Summen von der Allgemeinheit kommen müssten. Noch besser wäre es, die Ausgabenpolitik zu überdenken, so Musk.
Damit hatte der reichste Mensch der Welt noch mehr Kritik auf sich geladen. Zwischenzeitlich hatte ein UN-Experte behauptet, dass der Hunger auf der Welt mit sechs Milliarden aus Musks Vermögen effektiv bekämpft werden könnte.
Musk will Mehrheit entscheiden lassen
Offenbar als Trotzreaktion auf die Kritik, dass er es vermeidet, seinen gerechten Anteil an Steuern zu zahlen, bat der Tesla-Chef seine Twitter-Follower darum, die Entscheidung zu treffen, ob er zehn Prozent seiner Aktien halten oder verkaufen solle.
„In letzter Zeit wird viel darüber geredet, dass nicht realisierte Gewinne ein Mittel zur Steuervermeidung sind, also schlage ich vor, zehn Prozent meiner Tesla-Aktien zu verkaufen. Unterstützt ihr das?“, fragte er und fügte dem Tweet eine Umfragefunktion hinzu, die Nutzenden die Wahl zwischen „Ja“ und „Nein“ gibt.
„Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten, egal, wie sie ausgeht“, fügte Musk in einem weiteren Tweet hinzu. Ebenso wies er darauf hin, dass er keine Gehälter oder Boni erhalte. Alles, was er habe, seien seine Aktien. Wenn er also Steuern bezahlen solle, müsse er Aktien verkaufen.
Musk-Vorschlag bringt Problematik immobilen Vermögens auf den Punkt
Unklar ist, was zehn Prozent seiner Aktien in absoluten Zahlen bedeuten würden und welcher Erlös damit zu erzielen wäre. Auch die Höhe des zu erwartenden Steuersatzes kann so vorab nicht geschätzt werden. Im Dezember letzten Jahres soll Musk nach Informationen des Wall Street Journal etwa 22,4 Prozent der Tesla-Aktien gehalten haben.
Die Steuerdiskussion lässt tatsächlich außer Acht, dass Reichtum in der Regel nicht aus Bareinkünften resultiert. Vielmehr basieren große Vermögen häufig auf Aktien und anderen Anlagen, die nur einen Buchwert haben. Würde aus derlei Reichtum eine Steuerpflicht entstehen, könnte der nur über den Verkauf dieser Anlagen nachgekommen werden. Deshalb gelten Anlagen in den USA erst dann als steuerpflichtig, wenn sie verkauft werden. Darauf spielt Musks Twitter-Umfrage an.