Schon vor einigen Wochen waren Gerüchte laut geworden, dass Microsoft mehreren seiner Apps, darunter seinem Bildbearbeitungsprogramm MS Paint, KI-Funktionen verpassen wolle. So war von Funktionen ähnlich denen die Rede, die der auf Dall-E-2-basierende generative Bild-KI Image Creator im Bing-Browser bietet.
MS Paint: Experimentelles Freistellwerkzeug
Jetzt hat Microsoft in seinem Windows-Insider-Blog ein Update für Paint angekündigt, das es in sich hat. Denn die in Windows vorinstallierte Bild-App bekommt ein – experimentelles – Freistellwerkzeug. Damit lassen sich Bildmotive mit einem Klick freistellen, also virtuell aus dem Hintergrund herauslösen.
Bisher sind Funktion wie diese professionelleren Bildbearbeitungsprogrammen wie Adobe Photoshop vorbehalten. Microsoft könnte damit die Beliebtheit des für die Bildbearbeitung eher wenig geeigneten Malprogramms deutlich steigern. Zumal Windows-Nutzer:innen dieses schon vorinstalliert auf ihren Rechnern vorfinden und kostenlos verwenden können.
Test auf Windows-Insider-Programm beschränkt
Testen können das neue Freistellwerkzeug derzeit nur die Teilnehmer:innen an dem sogenannten Windows-Insider-Programm – und hier in den Testkanälen Canary und Dev. Interessierte erhalten im Rahmen des Programms Zugriff auf frühe Versionen bestimmter Windows-Programme oder Betriebssystemversionen, sogenannte Preview Builds.
Diese Versionen können für die Systeme problematisch sein, etwa, wenn die Installation fehlschlägt und eine Neuinstallation notwendig wird. Daher sollten sie idealerweise in einer virtuellen Maschine ausprobiert werden, wie heise.de schreibt.
Freizustellendes Motiv automatisch erkannt
In einem Gif zeigt Microsoft, wie die Funktion funktioniert. Durch einen Klick auf das entsprechende Icon, das sich links in der Paint-Symbolleiste befindet, wird die Freistellung gestartet. Das freizustellende Motiv wird offenbar automatisch erkannt. In dem Beispiel wird eine Figur mit Federn in beiden Händen sowie ein Vogel sauber freigestellt.
Das Freistellen soll entweder über die gesamte Leinwand hinweg funktionieren. Nutzer:innen können aber auch über die Rechteckauswahl einen bestimmten Bereich auf der Leinwand definieren. Microsoft erhofft sich von den Tester:innen in den kommenden Tagen und Wochen Feedback, etwa zu möglichen Bugs oder Verbesserungsvorschläge.
Darüber, wann das neue Paint-Feature in optimierter Version allen Windows-Nutzer:innen zur Verfügung gestellt wird, hüllt sich Microsoft noch in Schweigen. Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden.