Wie die Welt am Sonntag berichtet, hat die Deutsche Post DHL Group das Projekt Paketkopter überraschend beendet. Das bestätigte am Samstag ein Unternehmenssprecher gegenüber der Zeitung.
Lieferprojekte an der Nordsee, in den Alpen und in Tansania
Seit 2014 hatte das Unternehmen diverse Pilotprojekte zur direkten Zustellung von Paketlieferungen per Drohne gestartet – unter anderem auf der Nordseeinsel Juist und im bayrischen Reit im Winkl. Dort hatte DHL sogar eine eigens entwickelte Packstation installiert, die die Drohne selbstständig bedienen konnte. Beide Projekte wurden bereits vor Jahren eingestellt.
Zuletzt hatte die DHL eine Lieferdrohne in Tansania eingesetzt. Bei dem gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Drohnenhersteller Wingcopter durchgeführten Projekt wurde der Paketkopter 4.0 eingesetzt, um eine Insel im Viktoriasee mit Medikamenten zu versorgen und auf dem Rückweg Blutproben in Labore auf dem Festland zu fliegen. Dabei musste die Drohne pro Strecke 60 Kilometer weit fliegen. Über die sechs Monate der Versuchszeit waren mehr als 2.200 Kilometer in 2.000 Minuten geflogen worden. Das Projekt wurde 2018 beendet. Seither hat es keine neuen Projekte gegeben.
Beendigung des Projekts bisher nicht kommuniziert
Dennoch darf die vollständige Beendigung der Drohnenaktivitäten als Überraschung wahrgenommen werden, denn auf ihrer Website preist die DHL den Paketkopter immer noch als probate Methode an, „wenn ein Transport über etablierte Infrastrukturen schlecht möglich ist“. Wie ein DHL-Sprecher klarstellt, seien in den vergangenen Jahren „diverse Anwendungsfälle für den DHL Paketkopter getestet“ worden. Dabei hätte DHL „wichtige Erkenntnisse“ gewonnen. Indes sei von Beginn an nicht beabsichtigt gewesen, die Drohnenlieferung in den Regelbetrieb gehen zu lassen. Neue Pilotprojekte seien ebenfalls nicht vorgesehen.
DHL stoppt Drohnen, bevor ihre Zeit überhaupt gekommen ist
Erst Anfang 2020 hatte eine repräsentative Umfrage des IT-Branchenverbands Bitcom ergeben, dass sich jeder dritte Online-Shopper in Deutschland eine Lieferung per Drohne vorstellen könnte. Dazu wird es jedenfalls durch DHL wohl nicht kommen.
Was DHL allerdings tatsächlich einführen wird, sind elektrische Flugtaxis, wenn auch nur auf Zubringerstrecken. Erst kürzlich hat das Unternehmen zwölf Flieger des Typs Alice vom „Tesla der Luftfahrt“, dem israelischen Startup Eviation, gekauft.
ja, mich wuerde wirklich interessieren wieso das eingestellt wurde.
Ich wyerde mal auf buerokratie tippen. es gibt doch jetzt sttrengere regeln, das mn nicht ueber strassen, nicht aus sichtweite fliegen darf. Wenn die regeln und Gesetze immer strenger werde, brauchen wir uns nicht wundern wenn uns die Amerikaner und Chinesen „davon fliegen“.