
Neu sind auch zwei Zuschläge, die zum einen in Form eines „Energiezuschlags“ für die gestiegenen Spritkosten, zum anderen in Zeiten besonders hohen Paketaufkommens erhoben werden. Dieser Peak-Zuschlag ist in der Tat in anderen Ländern nicht unüblich und wird auch hierzulande von einigen Mitbewerbern beispielsweise in den Adventswochen erhoben.
Der Peak-Zuschlag wird voraussichtlich 19 Cent pro Sendung betragen und in den Monaten November und Dezember 2023 erhoben werden. Der Saisonzuschlag war bereits absehbar und schon seit 2020 wird hierüber mehr oder weniger laut nachgedacht. Begründet wird das mit den erhöhten Schwierigkeiten, gerade in der Weihnachtssaison Mitarbeitende zu finden, aber auch zusätzliche Fahrzeuge anzumieten.
Gerade im ersten Pandemiejahr 2020 war die Kombination aus E-Commerce-Boom, erkrankten Mitarbeiter:innen und fehlenden Saisonkräften eine problematische Mischung, die der Branche offenbarte, dass die alten Preismodelle nicht mehr in der gewohnten Weise angepasst werden können.
Energiezuschlag an feste Regeln gebunden
Beim Energiezuschlag handelt es sich nach den Worten des Unternehmens um einen indexierten Aufschlag auf den Basispreis, der transparent an die (monatlichen) Veränderungen von Diesel, Gas und Strom angepasst werden soll und schwieriger zu berechnen sein wird.
Eher Kleinvieh ist in diesem Zusammenhang eine Preiserhöhung auf Seiten des Maut- und CO2-Zuschlags. Dieser erhöht sich um 0,01 Euro pro Sendung aufgrund steigender Mautsätze sowie höherer CO2-Preise pro Tonne.
Auch wenn sich die Preiserhöhungen erst einmal an Gewerbekunden richten, können wir davon ausgehen, dass auch Endkund:innen über Umwege mehr bezahlen müssen. Denn entweder werden sich die Preise in Form höherer Versandkosten bemerkbar machen oder gleich auf die Warenpreise aufgeschlagen werden müssen, damit Unternehmen und Onlinehändler weiterhin profitabel arbeiten können.
Nicht betroffen, so lapidar formuliert es das Unternehmen, seien die Pakete, die Privatkunden aufgeben. Doch auch hier stellt sich eher die Frage, wie lange DHL (ebenso wie die Mitbewerber) die aktuellen Preise noch halten kann.