Party gone wrong: Warum eine US-Firma einem Mitarbeiter 450.000 Dollar zahlen muss

Geburtstag in der Firma feiern – das ist für viele eine Herausforderung. Die einen fragen sich, ob sie schon wieder einen selbstgebackenen Kuchen und eine Flasche Sekt mitbringen sollten. Andere mögen die zusätzliche Aufmerksamkeit überhaupt nicht und nehmen sich an ihrem Geburtstag lieber frei. Geradezu als Horror empfand offenbar ein Mann, der für eine Firma in Kentucky arbeitete, die dort für die Angestellten veranstalteten Geburtstagspartys.
Wegen einer Angststörung in Bezug auf seinen Geburtstag, der bei ihm schlechte Erinnerungen an die Scheidung seiner Eltern weckt, bat der Mann seine Vorgesetzte darum, die normalerweise übliche Party ausfallen zu lassen. Als seine Kolleg:innen ihn dann an seinem Geburtstag dennoch mit einer Party überraschten, reagierte der Mann mit einer Panikattacke und verbrachte einige Zeit in seinem Auto. Später schrieb er seiner Vorgesetzten eine entrüstete E-Mail.
Am Tag nach seinem Geburtstag wurde der Mann von seinen Vorgesetzten zu einem Gespräch gebeten. Zunächst hieß es, dass seine direkte Vorgesetzte nicht in böser Absicht gehandelt habe. Sie habe schlicht vergessen, dass der Mann seinen Geburtstag nicht gefeiert haben wollte. Statt einer Entschuldigung musste sich der Mann dann allerdings anhören, dass er seinen Kolleg:innen den Tag vermiest und sich wie ein „kleines Mädchen“ verhalten habe.
Der Mann, so heißt es in den Gerichtsunterlagen, habe daraufhin wieder eine Panikattacke erlitten. Seine Vorgesetzten ließen ihn für die Dauer der Attacke allein zurück und schickten ihn anschließend nach Hause. Wenige Tage später flatterte dem Mann dann die Kündigung ins Haus, wie Spiegel Online berichtet. Als Grund wurde die Reaktion des Mannes auf die Party angegeben. Diese sei gewalttätig gewesen, was der Mann bestreitet.
Seiner Klage gegen die Kündigung hat jetzt ein Geschworenengericht in Kentucky recht gegeben. Ihm wurde zudem ein Schadensersatz in der Höhe von insgesamt 450.000 Dollar zugesprochen, davon ein Drittel für das verlorengegangene Gehalt und zwei Drittel für den erlittenen Schmerz, wie es bei CBS-News heißt. Das Unternehmen hat allerdings angekündigt, gegen die Entscheidung vorzugehen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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