
Wer etwas einzigartig Neues erfunden hat, sichert sich die Rechte daran mit einem Patent. Und weil an deutschen Unis und Hochschulen viel geforscht wird, bietet es sich an, die Patentanmeldungen dort genauer unter die Lupe zu nehmen.
Eine Untersuchung des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt jetzt, welche Unis und Hochschulen in den letzten Jahren besonders oft beim Patentamt vorstellig geworden sind.
Patentanmeldung: Diese Bundesländer und Unis liegen vorn
Insgesamt hat das IW rund 4.380 Patentanmeldungen ausgewertet, die zwischen 2017 und 2021 von 165 deutschen Hochschulen und Unis eingereicht wurden.
Der Spitzenreiter im Ranking: Die TU Dresden mit 285 angemeldeten Patenten. Auf Platz zwei folgt die Technische Universität München mit 241 Patenten, Platz 3 geht an die RWTH Aachen mit 223 Anmeldungen.
Neu gemischt werden die Karten noch einmal, wenn man die Patentanmeldungen in Relation zur Zahl der Studierenden in einem Bundesland setzt. Das IW schreibt dazu in einer Pressemitteilung: „Gemessen an der Zahl der Studentinnen und Studenten verzeichnen vor allem Hochschulen aus Sachsen und Thüringen viele innovative Ideen“.
Denn während in Sachsen und Thüringen auf 1.000 Studierende durchschnittlich rund 5,1 Patentanmeldungen kommen, sind es in Baden-Württemberg lediglich 3,2 Anmeldungen, in Mecklenburg-Vorpommern 2,9 und in Sachsen-Anhalt 2,7. „Im Bundesdurchschnitt kommen die Hochschulen auf zwei Patentanmeldungen je 1.000 Studierende“, schreibt das IW.
Wer meldet Patente an?
Was die IW-Untersuchung außerdem zeigt: Im gesamtdeutschen Durchschnitt werden noch immer rund 94 Prozent der Patentanmeldungen von Männern vorgenommen.
An den Hochschulen und Unis sieht es da schon ein wenig besser aus, hier liegt der Frauenanteil bei den Anmeldungen immerhin bei knapp 12 Prozent statt nur bei sechs. Die Forschungsinstitute scheinen außerdem zunehmend internationaler zu werden, immerhin 19,3 Prozent der angemeldeten Patente entfallen auf Forscherinnen und Forschern mit Migrationshintergrund.
IW-Studienautor Dr. Oliver Koppel sagt dazu: „International vernetzte Hochschulen und Weltoffenheit der Regionen sind besonders wichtig, um die Innovationskraft in Deutschland auch in Zukunft zu sichern.“