Paypal-Überweisungen erklärt: Wann ihr Freunde und Familie oder Waren und Dienstleistungen wählen solltet

Mit unserem Ratgeber nutzt ihr immer die richtige Paypal-Funktion. (Foto: mrmohock / Shutterstock)
Paypal ist eine der beliebtesten Bezahl-Apps weltweit. Egal, ob ihr Einkäufe bei Onlinehändler:innen begleicht oder euren Freund:innen Geld zuschickt, das ihr ihnen schuldet: Über Paypal könnt ihr die Zahlung innerhalb von wenigen Sekunden anweisen.
Allerdings solltet ihr immer darauf achten, welche Option ihr dabei nutzt. Denn Paypal bietet mit „Freunde und Familie“ sowie „Waren und Dienstleistungen“ zwei Optionen, die gravierende Unterschiede aufweisen.
Das müsst ihr bei einer Paypal-Überweisung per „Freunde und Familie“ beachten
„Freunde und Familie“ ist die meistgenutzte Paypal-Option, wenn ihr euren privaten Kontakten Geld schicken wollt. Das ist etwa dann der Fall, wenn euch jemand beim Spieleabend die Pizza bezahlt hat und ihr die Schulden anschließend per Paypal begleichen wollt.
Der Vorteil der „Freunde und Familie“-Funktion ist, dass keine Gebühren durch die Transaktion entstehen. Der volle Betrag kommt bei den Empfänger:innen an. Der Nachteil: Die Transaktion ist nicht durch den Paypal-Käuferschutz abgesichert. Ihr müsst euch also sicher sein, dass euer Gegenüber etwaige Gegenleistungen für das Geld erfüllt oder ausstehende Produkte an euch verschickt, sobald das Geld eingegangen ist.
Sollte das nicht der Fall sein und ihr schaltet den Paypal-Support ein, weisen die Mitarbeitenden euch nur darauf hin, dass sie durch den fehlenden Käuferschutz das Geld nicht zurücktransferieren können. In den meisten Fällen heißt das: Das Geld ist weg.
Die Unterschiede bei Paypal-Transaktionen über „Waren und Dienstleistungen“
Wählt ihr bei Paypal „Waren und Dienstleistungen“ aus, signalisiert ihr Paypal, dass es sich um eine Transaktion zwischen fremden Parteien handelt. Das ist etwa dann der Fall, wenn ihr bei einer Auktionsplattform einen Gegenstand ersteigert habt und diesen bezahlen wollt. Ihr kennt die Verkäufer:in nicht, also solltet ihr euch zusätzlich absichern.
Dank „Waren und Dienstleistungen“ erhaltet ihr den Paypal-Käuferschutz. Solltet ihr das gekaufte Produkt oder die erworbene Dienstleistung nicht erhalten, könnt ihr den Support einschalten und die Rückabwicklung fordern. Nach einer Untersuchung durch Paypal erhaltet ihr euer Geld wieder.
Allerdings erhebt Paypal für diese Absicherung eine Gebühr. Diese tragen in der Regel die Verkäufer:innen. Wird eine Transaktion innerhalb Deutschlands abgeschlossen, berechnet Paypal eine Festgebühr von 35 Cent sowie 2,49 Prozent des Kaufpreises. Kauft ihr beispielsweise ein Produkt für 50 Euro, kommen bei den Händler:innen noch 48,40 Euro an.
Warum die Unterscheidung so wichtig ist
Wir haben bereits weiter oben angerissen, dass euer Geld im Zweifel futsch ist, wenn ihr die falsche Paypal-Option wählt. Wie wichtig das ist, zeigt eine fiese Paypal-Betrugsmasche, die seit einiger Zeit die Runde macht.
In diesen Fällen schicken euch Betrüger:innen scheinbar aus Versehen Geld zu und bitten euch darum, es per „Freunde und Familie“ zurückzuüberweisen. Die Betrüger:innen selbst haben ihre vermeintlich fälschliche Transaktion per Paypal-Käuferschutz abgesichert. Schickt ihr das Geld zurück, holen sie sich trotzdem noch einmal den Betrag von eurem Konto, indem sie den Support kontaktieren.
Ihr bleibt dann aufgrund des fehlenden Schutzes auf den entstandenen Kosten sitzen. Wie ihr euch dagegen schützen könnt, haben wir euch in dem verlinkten Beitrag zusammengefasst. Grundsätzlich gilt, dass ihr die Funktion „Freunde und Familie“ nur dann nutzen solltet, wenn ihr die Empfänger:innen kennt.