In München ist es am schlimmsten: So viele Stunden verbringen Pendler pro Jahr im Auto
Das Auto ist für die Deutschen das Fortbewegungsmittel Nummer 1, wenn es um den Arbeitsweg geht. Laut dem Statistischen Bundesamt würden 68 Prozent auf den Pkw zugreifen, 13 Prozent nutzen öffentliche Verkehrsmittel, zehn Prozent das Fahrrad und nur ein Prozent geht zu Fuß. Der Mobilitätsdienstleister Intrix hat nun im Rahmen einer Studie untersucht, wie viele Stunden die Berufspendelnden pro Jahr im Auto verbringen.
In Deutschland nutzen die Münchner das Autos am stärksten. Pendlerinnen und Pendler verbringen 74 Stunden ihrer Lebenszeit pro Jahr im Straßenverkehr. In Berlin sind es 71 Stunden und in Hamburg 56 Stunden pro Jahr. In Städten wie Potsdam, Leipzig, Darmstadt, Bremen, Nürnberg oder Lübeck verbringen Berufspendelnde mit bis zu 40 Stunden ihres Lebens im Jahr vergleichsweise weniger Zeit im Straßenverkehr.
Für viele Menschen mag das generell nach viel Zeit klingen, im internationalen Vergleich sieht es jedoch düsterer aus: beispielsweise in Großstädten wie London, Chicago oder Paris. In London verbringen Pendlerinnen und Pendler nämlich 156 Stunden ihres Lebens pro Jahr im Straßenverkehr. In Chicago sind es 155 Stunden und in Paris 138 Stunden. Im Top-10-Ranking sind insgesamt fünf US-amerikanische Städte zu finden.
Mit dem Rad zu fahren ist deutlich gesünder
Dass Autofahrer öfter zum Fahrrad greifen sollten, ist nicht nur im Sinne des Klimaschutzes ratsam – auch die Gesundheit profitiert enorm. Eine britische Studie hat 2020 untersucht, wie sich Auto und Fahrrad auf dem Arbeitsweg über einen längeren Zeitraum auf den Organismus auswirken. Radfahrende hätten im Vergleich zu Autofahrenden eine um 20 Prozent verringerte Frühsterblichkeitsrate aufgewiesen.
Viele weitverbreitete Krankheitsbilder seien unter den Teilnehmenden signifikant weniger aufgetreten. Allein das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, soll bei Radfahrenden um 24 Prozent geringer sein als bei Autofahrenden. Dazu zählen Herzinfarkte und Schlaganfälle. Das Risiko, an Krebs zu sterben, sei um 16 Prozent geringer. Generell hätten erstere elf Prozent weniger Krebsdiagnosen als letztere aufgewiesen.
„An dem Sprichwort ‚Wer rastet, der rostet‘ ist etwas absolut Wahres dran“, erklärt auch die Gesundheitswissenschaftlerin Maria Schumann. „Unser Körper lebt von der Bewegung: Wenn wir uns bewegen, läuft alles rund. Es ist ein System, das sich selbst repariert und nur kaputt geht, wenn wir es nicht benutzen.“ Zudem würden Menschen für den Körper schädliche Stresssymptome abbauen, wenn sie sich bewegen.