Die Marsmission sucht nicht nur nach Leben und Wasser, sondern zeigt auf dem Rover auch viele Mitteilungen an spätere Forscher und etwaige Außerirdische. Zusätzlich hat das Fahrzeug ein paar unerwartete Güter an Bord.

Während der Helikopter Ingenuity dazu dient, das Fliegen auf dem roten Planten zu erproben, ist der praktische Nutzen der elf Millionen Namen unbekannt. Die Kampagne „Send Your Name To Mars“ (Sende deinen Namen zum Mars) rief die Menschen dazu auf, ihren Namen einzusenden. 10.932.295 kamen der Aufforderung nach. Die Nasa speicherte die Namen auf drei Mikrochips. Das Ergebnis einer anderen Aktion bannte sie ebenfalls darauf: Schüler schrieben 155 Essays, um dem Rover einen Namen zu geben. Die drei fingernagelgroßen Chips prangen an der Oberfläche einer Aluminiumplatte, die an einem Querträger des Rovers befestigt ist.

Auf der Platte befindet sich ein lasergraviertes Bild, das die Erde, den Mars und die Sonne in ihrer Konstellation zeigt. Die Strahlen der Sonne tragen eine weitere Botschaft: „Explore as one“ steht dort in Morsecode. Schon der Curiosity-Rover besaß Morse-Botschaften, allerdings auf der Lauffläche seiner Räder. Auch seine Bezeichnung stammt von einem Schüler. Der Name Perseverance steht übrigens auf einer Titanplatte am Roboterarm eingraviert. Eine schwarze Platte aus Aluminium zeigt die Roverfamilie in der Reihenfolge ihrer Marsbesuche: Sojourner (1997), Spirit und Opportunity (2004), Curiosity (2012) und Perseverance (2021) samt Helikopter Ingenuity. Alle Raumfahrzeuge der Amerikaner tragen die US-Flagge, auch wenn zunehmend internationale Kooperationen die Missionen tragen. Das Rover-Labor „Jet Propulsion Laboratory“ (JPL) in Kalifornien hat sich ebenfalls verewigt. Zwei Platten symbolisieren die Suche nach Leben auf dem roten Planeten: Eine zeigt eine geätzte Strichzeichnung des Jezero-Kraters, wobei ein rundes Stück fehlt. Das andere Puzzlestück liegt im JPL-Center in Pasadenas.

 

Außergewöhnlich erscheint eine schwarze Platte namens Unity. Das Perseverance-Team gestaltete sie als Hommage an die Menschen im Gesundheitswesen, die ihr Leben riskierten, um etwa Covid-Patienten zu versorgen. Zu sehen ist eine abgewandelte Form des Caduceus, dem Medizinwappen mit der Schlange. Sie umschlingt einen Stab, an dessen Ende eine Erdkugel sitzt. Die Nasa bietet Dankesurkunden für solche Arbeiter zum Download an, die wiederum auf diese Platte verweisen.

 

Da die „Fotografen“ der rund 23 Kameras des Rovers Millionen von Kilometern entfernt sind, müssen die Geräte über Kalibrierungsplatten eingestellt werden. Auf diesen Platten haben die Hersteller weitere Merkmale zugefügt. Auf der vergoldeten sind mehrere Elemente eingeätzt, die die Entwicklung des Lebens auf der Erde symbolisieren und mit der Raumfahrt enden. Drunter steht der Slogan: „Two Words, One Beginning“, der auf die weitere Erforschung des Planeten hinweist. Auf dem Rand steht in Mikroschrift: „Sind wir allein? Wir sind hierher gekommen, um nach Anzeichen von Leben zu suchen und um Proben vom Mars zu sammeln, die auf der Erde untersucht werden sollen. Denen, die folgen, wünschen wir eine sichere Reise und die Freude am Entdecken.“ Die Worte „Freude am Entdecken“ haben die Autoren in den fünf am häufigsten gesprochenen Sprachen der Erde geschrieben: Englisch, Mandarin, Hindi, Spanisch und Arabisch.

Eine Analyse-Einheit am Roboterarm hört auf den Namen Sherloc (Scanning Habitable Environments with Raman & Luminescence for Organics & Chemicals) und besitzt eine Kameraeinheit namens Watson. Zur Justierung des Lasers und der Kameraeinheit gibt es auch hier eine Platte, die jedoch noch einige andere Funktionen erfüllt. Zum einen sind fünf Raumanzugsproben aufgespannt, um die Haltbarkeit ihrer Materialien zu testen. Auf der Polycarbonat-Probe – das Material wird für Helmvisiere verwendet – ist die Adresse des fiktiven Detektivs zu sehen. In Reminiszenz an seinen Erschaffer Arthur Conan Doyle baut eine Reihe tanzender Figuren die Brücke zu seinem Werk „The Adventure of the Dancing Men“. Der Code, den sie tanzen – und den Holmes in der Erzählung knackt – bedeutet: Catch me if you can. Auch diese Gravur dient zur Kalibrierung. Alle Platten zeigt die Nasa auf einer speziellen Website.