Mars-Mission: Ingenuity-Drohne kurz vor erstem Flugeinsatz in dünner Atmosphäre

Nach den ersten spektakulären Übermittlungen des Perseverance-Rovers dürfen wir im nächsten Monat eine weitere Dimension spektakulärer Einblicke erwarten: Die Nasa will versuchen, die Begleitdrohne „Ingenuity“ (Einfallsreichtum) erstmalig fliegen zu lassen.
Im ersten Schritt soll die 1,8 Kilogramm schwere Drohne, die im Bauch des Rovers „Perseverance“ (Ausdauer) zum Mars transportiert worden war, beweisen, dass sie flugtauglich ist. Das ist nicht selbstverständlich, denn die Aktion hat kein Vorbild.
Auf der Basis bisheriger Erkenntnisse haben die Drohnenentwickler bereits Rotorblätter aus Kohlefasern verbaut, die sich wegen der dünneren Atmosphäre auf dem Mars deutlich schneller drehen als auf der Erde. Zudem soll die Drohne Temperaturen von bis zu minus 90 Grad Celsius aushalten können. Ob das insgesamt reicht, muss der Versuch zeigen.
Jedenfalls soll Perseverance die Ingenuity-Drohne in einem sorgfältig ausgewählten Geländeabschnitt innerhalb des Jezero-Kraters absetzen. Die Stelle soll besonders eben sein, was für einen erfolgreichen Start und eine ebenso erfolgreiche Landung essenziell ist.
Für die Platzierung von Ingenuity hat die Nasa einen Zeitraum von sechs Tagen veranschlagt. Sobald der Rover die Drohne abgesetzt hat, wird er sich vorsichtig entfernen. Dann bekommen die Solarzellen von Ingenuity die Möglichkeit, die Energiespeicher aufzuladen. Nach dem Absetzen der Drohne gibt sich die Nasa 31 Tage für die Abwicklung des gesamten Tests.
Wenn alles nach Plan verläuft, wird Ingenuity bei ihrem ersten Testflug 30 Sekunden lang in einer Höhe von etwa drei Metern über der Oberfläche des Planeten schweben. Dabei wird sich zeigen, wie realitätsnah die irdischen Tests im Labor und in Vakuumkammern gewesen sind.
Die zuständigen Projektingenieure der Nasa sehen dem Versuch mit einer Mischung aus Anspannung und Gelassenheit entgegen. Etwaigen Schwierigkeiten will man mit Einfallsreichtum (Ingenuity) begegnen, heißt es aus dem Kontrollzentrum an Nasas Jet-Propulsion-Laboratory.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Wie kann ein Flugobjekt wie eine Drohne im luftleeren Raum fliegen? Wenn es keine Luft ist, kämen nur noch Gase in Frage.