
360-Grad-Panorama vom Mars – hochaufgelöste Bilder vom Nasa-Rover Perseverance. (Foto: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS)
Nur wenige Tage nach seiner Ankunft auf der Marsoberfläche hat der Nasa-Rover ein erstes hochauflösendes 360-Grad-Panorama aufgenommen – und zur Erde geschickt. Das Panoramabild besteht aus insgesamt 142 Einzelbildern, die einen Rundumblick um die Landestelle des Marsrovers erlauben. Aufgenommen wurden sie von dem dualen Kamerasystem Mastcam-Z, das in etwa zwei Metern Höhe auf dem Rover angebracht ist.
Hochauflösende Bilder zeigen viele Details
Die Kameras von Perseverance sind laut Nasa mit einer Zoom-Funktion ausgestattet und können sowohl hochauflösende Videos als auch farbige Panorama- sowie 3D-Bilder der Marsoberfläche aufnehmen. Das aktuell von der Nasa veröffentlichte Panoramabild zeigt die Leistungsfähigkeit der Kameras. Zu sehen sind etwa der Kraterrand und die Klippenwand eines alten Flussdeltas in der Ferne. Rund um den Mars-Rover lassen sich Details in der Größenordnung von drei bis fünf Millimetern erkennen, in der Ferne sind es immer noch zwei bis drei Meter.
Aufgrund der hohen Detailgenauigkeit der Bilder – das von der Nasa veröffentlichte Bild hat eine Auflösung von 36.952 x 11.570 Pixeln – sollen die Kameras die Wissenschaftlern bei der Untersuchung der geologischen Entwicklung und der atmosphärischen Bedingungen im Jezero-Krater unterstützen. Zudem könnten sie auch Hilfe bei der Identifizierung von Sedimenten leisten, die in der Folge von den anderen Instrumenten an Bord des Marsrovers näher untersucht werden sollen.
Panoramabild zeigt „bekannte“ Marsoberfläche
Die Panoramabilder von der Marsoberfläche ähneln jenen von früheren Marsrover-Missionen. „Wir befinden uns direkt an einem optimalen Punkt, an dem verschiedene Merkmale zu sehen sind, die in vielerlei Hinsicht den Merkmalen von Spirit, Opportunity und Curiosity an ihren Landeplätzen ähneln“, erklärt dazu Jim Bell von der Arizona State University, die für die Mastcam-Z mitverantwortlich ist.
Zuvor hatte Perseverance schon ein erstes, nicht hochaufgelöstes Panoramabild von seinem Landeort sowie Videos von der Landung und erste Tonaufnahmen zur Erde geschickt. In den kommenden Monaten soll Perseverance, der in einem ehemaligen See von der Größe des heutigen Bodensees gelandet ist, das dort vorhandene Sedimentgestein auf Spuren vergangenen Lebens untersuchen.
Forscher suchen Wasser auf dem Mars
Für künftiges Leben auf dem Mars – das ja unter anderem von Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk propagiert wird – ist aber das Vorhandensein von Wasserreserven entscheidend. Dass sich gefrorenes Wasser an den Polen des Roten Planeten befindet, ist bekannt. Dieses Eis ist aber nur schwer zugänglich. Jetzt haben Forscher weitere mögliche Standorte in der nördlichen Hemisphäre identifiziert, an denen sich Wasser befinden könnte. Die entsprechende Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Astronomy veröffentlicht.
Demnach könnte es Wasser beziehungsweise Eis in der Tiefebene Arcadia Planitia oder der Region Deuteronilus Mensae geben, wo sich viele Tafelberge finden. Während es in Arcadia Planitia vor Millionen von Jahren massiven Schneefall gegeben haben könnte, sollen in Deuteronilus Mensae vergleichsweise junge Gletscher existieren. Das, so die Forscher, könnte es Mars-Kolonialisten erleichtern, an die Vorräte heranzukommen, wie heise.de berichtet.
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