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Mars: Was der Perseverance-Rover und seine Helfer-Drohne Ingenuity in den nächsten Monaten tun werden

Nach 203 Tagen im All und 471 Millionen Kilometern ist der Mars-Rover Perseverance am Donnerstag auf der Oberfläche des roten Planeten gelandet. Das wird er dort tun.

3 Min. Lesezeit
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Mars-Landung des Nasa-Rovers. (Bild: NASA/JPL-Caltech)

Die Landemission des Mars-Rovers hatte die Nasa im Vorfeld als „Sieben Minuten Terror“ charakterisiert. Solange sollte die Landung nach den Vorberechnungen dauern.

Perseverance erfolgreich gelandet, Test aller Systeme kann eine Weile dauern

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Dabei konnten die Nasa-Wissenschaftler die Landung nicht verfolgen, weil Bildsignale wegen der großen Entfernung zum Mars elf Minuten brauchen, bis sie auf der Erde ankommen. Schlussendlich konnte im von der Nasa gegründeten Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Caltech-Uni in der Nähe von Los Angeles aber doch gejubelt werden.

Um 21:56 Uhr mitteleuropäischer Zeit war der Nasa-Rover Perseverance mit KI-Unterstützung auf der Oberfläche des Mars gelandet und hatte ein Signal zur Erde gesendet. Das war vorerst nur das Bild einer Kontrollkamera und daher in flauem Schwarzweiß. Künftig sollen hochauflösende Farbbilder zur Verfügung stehen.

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Nachdem Perseverance (Ausdauer) als neunte US-Sonde und fünfter Rover in der Geschichte der Mars-Missionen erfolgreich gelandet ist, wird das Roboterfahrzeug, das die Größe eines kompakten SUV und ein Gewicht von mehr als einer Tonne hat, zunächst seine Systeme auf volle Funktionsfähigkeit prüfen. Das kann ein paar Tage dauern.

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Immerhin hat Perseverance sieben wissenschaftliche Instrumente, 23 Kameras, einen Laser und erstmals auch Mikrofone an Bord. Die Mikrofone hatte Perseverance schon während des Fluges verwendet und so ein gleichförmiges Rauschen zur Erde übertragen.

Mars-Bild vom Nasa-Rover Perseverance

Eines der ersten Mars-Bilder vom Nasa-Rover Perseverance. (Screenshot: Nasa/t3n)

Hauptaufgabe: Entnahme von Bodenproben

Schon am Freitag soll das wichtigste Helferlein der Perseverance, eine 1,8 Kilogramm schwere Drohne namens Ingenuity (Einfallsreichtum), startklar gemacht und in Betrieb genommen werden. Ingenuity soll zunächst zeigen, ob das Fliegen in der Mars-Atmosphäre möglich ist, und im Erfolgsfall das Gelände für Perseverance erkunden. In späteren Missionen würden dann größere Drohnen eingesetzt werden können.

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Dabei ist nicht klar, ob der Flugversuch gelingen wird. Auf der Basis bisheriger Erkenntnisse haben die Drohnenentwickler bereits Rotorblätter aus Kohlefasern verbaut, die sich wegen der dünneren Atmosphäre auf dem Mars deutlich schneller drehen als auf der Erde. Zudem soll die Drohne Temperaturen von bis zu minus 90 Grad Celsius aushalten können. Ob das insgesamt reicht, muss der Versuch zeigen.

Sobald Perseverance und Ingenuity voll einsatzfähig sind, beginnt die eigentliche Arbeit. Die besteht darin, Gesteinsproben von der Marsoberfläche zu nehmen und zu analysieren.

Dazu haben die Forscher Perseverance in einem ehemaligen See von der Größe des heutigen Bodensees landen lassen, weil sie sich erhoffen, in dessen Sedimentgestein am ehesten auf Spuren vergangenen Lebens zu stoßen. Das könnte sich vor Milliarden von Jahren unabhängig von der Erde entwickelt haben.

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Damals verfügte der Mars über eine erdähnliche Atmosphäre und Wasser, also die Voraussetzungen, die wir aus heutiger Sicht für lebensnotwendig erachten. Heutzutage weist die Dichte der Mars-Atmosphäre nur noch ein Prozent dessen auf, was wir auf der Erde haben. Ein Sonnensturm soll dem Mars die Atmosphäre entrissen und dabei eventuelles Leben zerstört haben.

Sedimentbohrungen sollen im Optimalfall Mikroben nachweisen

Die Aufgabe des Perseverance-Rovers, den Nasa-Wissenschaftschef Thomas Zurbuchen als „robotischen Astrobiologen“ bezeichnet, besteht darin, Spuren aus der Zeit vor dem Sonnensturm zu finden. Dafür wird er programmgesteuert Bohr- und Staubproben von der Oberfläche nehmen und in seinem Bordlabor untersuchen. Da die Untersuchungsmöglichkeiten vor Ort beschränkt sind, wird Perseverance weitere Tafelkreide-große Proben nehmen und in Behältern versiegeln, die er auf der Marsoberfläche deponieren wird.

Diese Proben sollen dann in einer späteren Mission geborgen und in den deutlich besser ausgestatteten Laboren auf der Erde detaillierter untersucht werden. Damit könnte schon in etwa zehn Jahren der Beweis für ein Leben außerhalb der Erdatmosphäre erbracht werden.

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Die Nasa rechnet indes auch mit dem Misserfolg der Perseverance-Mission. Aufgeben würden die Forscher deshalb aber nicht. Vielmehr würden dann in der Zukunft Astronauten auf den Mars gesendet, um die Suche fortzusetzen.

25 Kilometer Fahrstrecke in 2 Jahren

Für diesen Fall ist Perseverance mit einem Sonderauftrag ausgestattet worden. So wird der Rover damit beginnen, das Kohlendioxid der Marsatmosphäre aufzuspalten, um daraus Sauerstoff zu gewinnen.

Zunächst aber liegen alle Hoffnungen auf Perseverance. Mindestens zwei Jahre lang soll der sechsrädrige Rover die Marsoberfläche erkunden und dabei bis zu 25 Kilometer Fahrstrecke zurücklegen. Dafür haben die Forscher eine Route vorgesehen, bei der die Ingenuity-Drohne sicherlich nützlich sein wird. Der Rover wird nämlich nicht nur den Seegrund erkunden, sondern auch entlang seiner Küste, durch ein Flussdelta und auf ein ufernahes Gebirge fahren. Dabei soll er auch das Klima und die Geologie des roten Planeten erkunden.

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Abseits der technischen Mission bringt der Rover drei Chips mit den Namen von elf Millionen Menschen sowie eine Corona-Gedenkplatte auf den Mars.

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