„7 Minuten Terror“: So kompliziert ist die Landung des Mars-Rovers
Am Donnerstagabend, dem 18. Februar 2021, gegen 21:50 Uhr mitteleuropäischer Zeit, soll die Landung der Nasa-Raumsonde in die entscheidende Phase gehen. Nach über 200 Tagen und gut 200 Millionen Kilometern im Weltall soll der Mars-Rover möglichst sicher die Oberfläche des Roten Planeten erreichen. Das Landemanöver hält einige Herausforderungen bereit, es muss zudem autonom erfolgen. Die Nasa-Wissenschaftler wissen erst elf Minuten nach der Landung, ob diese geglückt ist. So lange braucht das entsprechende Funksignal zur Erde.
Kritische Landung des „schwersten“ Nasa-Rovers
Die etwa sieben Minuten dauernde Landung des Mars-Rovers wird von den Ingenieuren am von der Nasa gegründeten Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Caltech-Uni daher als „sieben Minuten Terror“ bezeichnet. Am JPL haben die Wissenschaftler im Normalfall die Kontrolle über die Marsmission. Die Landephase erfolgt aber für die Forscher im Blindflug. Für den Chef des JPL-Landeteams, Al Chen, ist die Landung des Mars-Rovers „der kritischste und gefährlichste Teil“ der 2,7 Milliarden US-Dollar schweren Mission, wie CNBC berichtet. Das gelte besonders, wenn der schwerste und komplizierteste bisher gebaute Rover auf der gefährlichsten bisher erreichten Landefläche aufsetzen soll.
Und so soll die Landung des Mars-Rovers ablaufen: Beim Eintreten in die Mars-Atmosphäre muss der Rover von rund 20.000 Kilometern pro Stunde auf zunächst rund 320 Kilometer pro Stunde abgebremst werden. Das geschieht mithilfe eines riesigen Fallschirms, der einen Durchmesser von rund 21 Meter hat. Die Temperatur von 1.300 Grad Celsius beim Eintritt in die Atmosphäre sollte dem Rover nichts ausmachen, da er in einer entsprechenden Schutzhülle steckt. Dieser Hitzeschild löst sich später ab. Das weitere Abbremsen übernehmen acht Mini-Jetpacks.
Kurz vor der Landung – auf ungefähr 20 Metern Höhe – übernimmt ein von der Nasa als Himmelskran („Sky Crane“) bezeichnetes Fluggerät, das den Rover an einem vorab identifizierten sicheren Landeplatz an einem Seil zur Oberfläche hinablässt. Berührt der Rover den Boden, werden die Kabel gelöst und der Himmelskran fliegt zu einem Landeplatz außerhalb der Reichweite des Rovers, wie auch die Futurezone schreibt. Danach wird sich der sechsrädrige Rover, der die Größe eines kleinen SUV hat, an die Forschungsarbeit machen. Dazu gehört etwa das Sammeln von Bodenproben.