Pilotprojekt in Bayern: Digitales Wiederholungsrezept ohne erneuten Arztbesuch
AOK-Kund:innen aus Bayern, die Asthma oder eine Schilddrüsenunterfunktion haben, können seit dem 30. November Wiederholungsrezepte digital nutzen. Für die erstmalige Rezept-Ausstellung ist ein persönliches Arztgespräch notwendig, bei dem das Rezept ausgestellt wird. In den zwölf Monaten danach können die Patient:innen bis zu drei Wiederholungsrezepte digital anfordern, ohne erneut ein Arztgespräch zu haben. Die Online-Arztpraxis Zava, mit der die AOK Bayern zusammenarbeitet, spricht in einer Pressemitteilung von einem „Pilotprojekt“.
Die Ausstellung der Wiederholungsrezepte funktioniert demnach so: Das erste Arztgespräch wird in einer Videosprechstunde geführt, in deren Anschluss der Mediziner das digitale Wiederholungsrezept freischalten kann. Die Behandelten können die Wiederholungsrezepte dann ebenfalls digital anfragen – natürlich wird das dann nicht einfach ausgestellt.
Fragebogen ausfüllen statt erneutem Arztgespräch
Die Patient:innen müssen alle quartalsweise einen medizinischen Fragebogen ausfüllen, der dann vom behandelnden Mediziner geprüft wird. Danach kann das Wiederholungsrezept ausgestellt werden. Sowohl die zuständige Arztpraxis als auch der oder die Patient:in kann digital sehen, wie oft Wiederholungsrezepte bereits ausgestellt worden sind und wie oft die Anfrage noch möglich ist.
Der Service steht AOK-Versicherten in Bayern über das AOK-Onlineportal und die „Mein AOK-App“ zur Verfügung. Auch diejenigen, die nicht chronisch an Asthma oder einer Schilddrüsenunterfunktion erkrankt sind, können die Videosprechstunde nutzen. Auch digitale Rezepte sowie Krankschreibungen sind für sie möglich, nur die digitalen Wiederholungsrezepte ohne Arztbesuch gibt es für sie noch nicht.
Die Videosprechstunde mit der Möglichkeit der Ausstellung von Rezepten und Krankschreibungen ist auch bei der Krankenkasse Barmer möglich. Auch die Techniker Krankenkasse bietet Videosprechstunden an, auch eine Krankschreibung kann ausgestellt werden. Auch Kund:innen der DAK-Gesundheit können Videosprechstunden nutzen, ebenfalls sind darüber Krankschreibungen und die Ausstellung von Rezepten möglich. Alle Krankenkassen bieten dafür ebenfalls App-Lösungen an. Die Ausstellung eines Wiederholungsrezepts ohne erneutes Arztgespräch erwähnen sie jedoch nicht.
Videosprechstunden praktisch während der Corona-Pandemie
Generell können die Videosprechstunden während der andauernden Corona-Pandemie nützlich sein, da beispielsweise Erkrankte mit einem grippalen Infekt oder Magen-Darm-Beschwerden nicht eine Arztpraxis aufsuchen müssen. Stattdessen können sie zu Hause bleiben und digital mit einem Arzt sprechen. In der Regel sind die Videosprechstunden für Nutzer:innen kostenlos.