Pinger: Whatsapp für kostenlose Anrufe ins Festnetz

Vorerst sind das kostenlose Versenden von Kurznachrichten und Gratis-Anrufe in das Festnetz mit Pinger lediglich mit iOS und Android möglich. Die Software soll allerdings auch für Windows und OS X erscheinen.
So funktioniert Pinger
Den Versand kostenloser SMS bietet Pinger schon etwas länger. Das funktioniert mit Hilfe einer Art virtueller Währung: jeder Nutzer hat ein Punktekonto, von dem beim Abschicken einer Kurznachricht Punkte abgezogen und beim Empfang einer SMS Punkte hinzugefügt werden. Kostenlose Telefonate sollen nach der Einführung in Deutschland in den kommenden Monaten auch in zehn weiteren Ländern angeboten werden. Dann sei es laut Pinger möglich, auch über Ländergrenzen hinweg kostenlos zu telefonieren, Kurznachrichten und Bilder zu versenden.

Nach den USA ist Deutschland das erste Land, in dem Pinger auch kostenlose Anrufe ins Festnetz ermöglicht. Weitere Länder folgen im Laufe des Jahres.
Deutsche Telekom investiert in Pinger
Nach Angaben von Pinger wird sich mit T-Venture eine Tochter der Deutschen Telekom mit 5,6 Millionen Euro an dem US-Unternehmen beteiligen. Im Rahmen der Investition hat Pinger mit Bernhard Gold den Investment Director von T-Venture in den Verwaltungsrat aufgenommen. „T-Venture ist beeindruckt vom Erfolg von Pinger in den USA“, so Bernhard Gold von T-Venture. „Unsere strategische Investition zielt darauf ab, die internationale Ausdehnung von Pinger zu unterstützen, besonders in Europa, wo wir zuversichtlich sind, dass das Unternehmen die in den USA erreichten Erfolge wiederholen wird.“
Das Unternehmensziel von Pinger ist nach eigenen Angaben der Aufbau eines kostenlosen globalen Kommunikationsnetzes. Laut comScore sind die US-amerikanischen Kommunikationsprodukte von Pinger auf 23 Prozent aller iOS-Geräte installiert. „Bei Pinger arbeiten wir am Aufbau eines kostenlosen globalen Netzwerks mit Unterstützung von Betreibern“, so Greg Woock, Geschäftsführer und Mitbegründer von Pinger. „Die Zusammenarbeit mit T-Venture als Strategiepartner ist Zeugnis dafür, wie Over-the-Top-Anbieter wie Pinger mit Betreibergesellschaften zusammenarbeiten können, um Rich-Communications-Dienste bereitzustellen.
Das Kleingedruckte
So gut sich das Angebot auch anhört, es hat einen Haken. Macht man sich die Mühe, die Datenschutzerklärung und die Nutzungsbedingungen zu lesen, weisen diese Pinger als ziemlich datenhungrig aus. Da sich der Dienst über Werbung finanziert, sammelt Pinger anonymisierte Daten über den jeweiligen Nutzer. Dazu gehören unter anderem Alter und Geschlecht, aber auch die zugeteilte Telefonnummer, Anzahl der gesendeten und empfangenen Nachrichten, Datum und Uhrzeit des Versands und Empfangs von Nachrichten, Standortdaten (Stadt), die eindeutige Geräte-Identifikationsnummer und weitere Informationen. Wen das nicht stört, bekommt mit Pinger allerdings eine App, mit der er den ein oder anderen Euro beim Telefonieren sparen kann.
Weiterführende Links:
- Pinger
- Pinger Datenschutzerklärung Europa – Pinger
- Pinger Nutzungsbedingungen Android – Pinger
1. Ich! aber ich brauch auch keine, weil ich mich einfach von den anderen anrufen lasse, die eine haben ;-)
2. Niemand. Aber trotzdem lässt es bereits jeder zu – dank Facebookapp und diversen anderen Apps, die ziemlich datenhungrig sind.
3. Es gibt andere Dienste um kostenlos mit Leuten zu telefonieren. Skype und Viber zB. Zwar nicht ins Festnetz sondern nur zu den Kontakten die diese Anwendung ebenfalls verwenden, aber ja und? :-)
Jaxtr? -> JaxtrSMS & JaxtrVoice?
Pinger setzt fort, was Skype nicht fortgesetzt hat nachdem es von Ebay gekauft wurde.
So wie dwolla(?) fortsetzt, was Paypal nicht fortgesetzt hat, nachdem es von Ebay gekauft wurde.
So wie foursquare fortsetzt, was wohl dodgeball nicht fortgesetzt hat, nachdem es von Google gekauft wurde.
…
Manchmal hat man den Eindruck, das Firmen gekauft werden um dann ihre Disruption nicht auszuspielen. Wenn man alt genug ist, erkennt man das.
Wer nur eine deutsche Festnetzflat braucht, ist wohl nicht international genug.
Die US-Unternehmen deren Denkweise uns pauschal in eine „EMEA“-Schublade steckt, erkennen aber nicht, das man günstige Datentarife (Prepaid) z.b. bei Auslandsreisen braucht, weil (ausserhalb USA) WiFi in vielen Ländern deutlich seltener anzutreffen ist. Festnetz-Mobilfon-Flats u.ä. sind ein weiteres Hindernis welches ja schon korrekterweise erwählt wurde.
Ich kann mich noch an die Erfolge vieler Auslandsexpansionen vieler neuer-Markt-Firmen erinnern…. .
Damit kommt man auf die Frage: Gibt es eine Liste der Erfolge/Misserfolge von T-Venture ?
Das mit den Punkten ist schlau und mal wieder eine Erkennung von Arbitrage bzw. schöpbaren Deckungsbeiträgen. Wer eine SMS empfängt kriegt sein Provider (also Pinger sein Dienstleister) dafür ja Geld vom SMS-Absender-Provider. Sowas wollte ich als Mitfahr-Zentralen-App schon lange machen. Wer 3 Leute 4.5 km mitnimmt hat 13.5=3*4.5 km Pluspunkte auf seinem Konto und kann sich also 13.5km mitnehmen lassen oder ggf. Geld auszahlen lassen.
Bei „T-Venture eine Tochter der Deutschen Telekom“ kriege ich leichte Bauchschmerzen. Würde mich nicht wundern, wenn das „Umsonst“ noch durch kostenpflichtige Modelle ersetzt wird.