„Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten“ – so lautete einst der Merksatz für die Reihenfolge der Planeten. 2006 war damit allerdings Schluss, Pluto wurde sein Planetenstatus aberkannt und aus neun Planeten wurden acht.
Forscher:innen gehen allerdings davon aus, dass die Gruppe der Planeten irgendwann wieder Zuwachs bekommen wird, die Suche nach Planet Nummer 9 läuft, basierend auf mathematischen Grundlagen. Die bieten Grund zur Annahme, dass Planet X, der auch Planet 9 genannt wird, etwa die zehnfache Masse der Erde haben könnte und damit eine ähnliche Größe wie der Uranus oder der Neptun aufweist. Die Umlaufbahn von Planet X dürfte durchschnittlich etwa 20 Mal weiter von unserer Sonne entfernt sein, als die des Neptun.
Auch Michael Rowan-Robinson beteiligt sich an der Suche – und hat nun in Jahrzehnte alten Unterlagen weiterführende Beobachtungen gemacht.
Planet 9: Neue Erkenntnisse und alte Forschungsaufzeichnungen
Rowan-Robinson ist Astrophysiker am Imperial College London und hatte schon 1983 nach einem weiteren – damals zehnten – Planeten gesucht. Er nutzte dafür das erste Infrarot-Weltraumteleskop für das mittlere und ferne Infrarot, IRAS. Einen neuen Planeten fand Rowan-Robinson damals nicht, 1991 schloss er seine Untersuchung vorerst erfolglos ab.
Seither hat sich in der Forschung aber einiges getan, und die Bereiche, in denen nach Planeten gesucht wird, wurden erweitert. So wird beispielsweise der Kuipergürtel anvisiert, eine relativ flache Region in Ringform, die außerhalb der Neptunbahn liegt. Die Bewegung der dort angesiedelten Objekte liefert Hinweise auf ein Phänomen mit großer Schwerkraft – vielleicht ein Planet.
Mit den mittlerweile generierten Ergebnissen im Hinterkopf widmete sich der britische Astrophysiker erneut seinen Aufzeichnungen von 1983. Und tatsächlich: Drei der damals registrierten Infrarotquellen geben in Kombination mit der aktuellen Forschung Hinweise auf einen potenziellen Planet 9.
Planet 9: Hinweise aus altem Material sind nur bedingt einsetzbar
Weil die Datenquellen allerdings relativ tief in der galaktischen Ebene liegen, besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Signale durch anderes Material verfälscht wurden.
In seiner Arbeit, die in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht werden soll, schreibt Rowan Robinson dementsprechend: „In Anbetracht der schlechten Qualität der IRAS-Entdeckungen, die sich am obersten Limit der Untersuchung abspielen und in einem für Ferninfrarot-Detektionen sehr schwierigen Teil des Himmels liegen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kandidat echt ist, nicht überwältigend.“
Trotzdem: Die Suche nach Planet X könnte einen Schritt weiter sein – und wird in jedem Fall fortgesetzt.