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Playstation: Sorgt Sonys aktuelle Ausrichtung für Probleme?

Sony will sich nur noch auf große Titel für die PS5 konzentrieren, die eine Erfolgsgarantie mitbringen. Das sorgt für Unruhe innerhalb des Playstation-Imperiums.

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Eins der erfolgreichsten PS4-Spiele: „The Last of Us“. (Foto: Shutterstock)

Das Geschäftsjahr 2019/2020 schloss Sony mit einem Umsatz von umgerechnet rund 76 Milliarden US-Dollar ab. Dazu beigetragen habe auch exklusive Playstation-Spiele wie „The Last of Us 2“, das sich im Juni 2020 allein in den ersten drei Tagen nach Verkaufsstart über vier Millionen mal verkaufte. Genau auf solche Games soll zukünftig intensiver der Fokus gelegt werden. Kleinere und unbekanntere Spiele drohen in der Versenkung zu verschwinden – eine Entwicklung, die vor allem in den Studios des japanischen Konzerns auf wenig Zuspruch trifft. Das zeigt auch eine Recherche des Bloomberg-Journalisten Jason Schreier.

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Die in San Diego beheimatete Visual Arts Service Group ist bei Sony seit Jahren dafür verantwortlich, den Spielen, die in anderen Studios von Sony entwickelt wurden, den letzten Feinschliff zu verleihen. Vor etwa drei Jahren rekrutierte der damalige Leiter von Visual Arts, Michael Mumbauer, eine Gruppe von rund 30 Entwicklern, um eine eigene Unit innerhalb von Sony zu gründen. Mumbauer wollte so mehr kreative Kontrolle haben und nicht nur als Marionette dienen, die Sonys Vorgaben bei beliebten Titeln wie „Spiderman“ oder „Uncharted“ umzusetzen hatte. Er wollte eigene Ideen mit in die Spieleentwicklung einbringen. Als erstes Projekt nahm sich Mumbauer mit seinem Team ein Remake des 2013 erschienenen Action-Adventure-Games „The Last of Us“ für die Playstation 5 vor.

Mahnendes Beispiel T1X

Sony erkannte die Existenz dieses neuen Teams, das nicht mal einen eigenen Namen bekam, jedoch nie vollständig an und unterstützte es auch finanziell nicht. Unter dem Codenamen T1X wurde Mumbauers Projekt zwar probeweise genehmigt, jedoch von Sony geheim gehalten, was viele dazu veranlasste, sich zu fragen, ob Sony wirklich hinter dem Team stand. Trotz alledem wurde fleißig produziert und ein Teil des Spiels fertiggestellt.

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Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Naughty Dog, ein Sony-Studio, das hinter vielen der meistverkauften Spiele des Unternehmens steht, bereits an der Fortsetzung „The Last of Us 2“. Gerade als Mumbauer hoffte, mit dem Remake in Produktion gehen zu können, wurde ein Großteil seines Team damit beauftragt, ein anderes Studio zu unterstützen, da dieses mit einem großen und wichtigen Spiel ins Hintertreffen geraten sei. Wie es das Schicksal so wollte, handelte es sich dabei um Naughty Dog und „The Last of Us 2“.

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Kurz darauf gab es für Mumbauer die nächste Hiobsbotschaft: Sony verkündete, dass sobald „The The Last of Us 2“ fertig sei, einige Mitarbeiter von Naughty Dog zu T1X stoßen würden. Das Remake wanderte unter die Budget-Verantwortung von Naughty Dog und Sony hatte wieder deutlich mehr Spielraum bei der Mitbestimmung und Mumbauer wurde die zwischenzeitliche Autonomie entzogen.

Die Neuauflage von „The Last of Us“ landete so also doch wieder bei Naughty Dog. Die Visual Arts Service Group unterstützte wieder nur ein anderes Studio, statt selbst die Leitung zu übernehmen. Daraufhin löste sich das junge Team weitestgehend auf. Viele, inklusive Mumbauer, verließen Sony sogar vollständig.

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Keine Chance mehr für Nischen-Games?

Durch das Scheitern des Teams wird deutlich, welch konservativen Ansatz die Japaner bei der Videospielentwicklung verfolgen. Weltweit besitzt das Unternehmen eine Vielzahl von Studios, die Games für die Playstation entwickeln. In den letzten Jahren konzentrierte man sich dabei verstärkt auf die Spiele der erfolgreichsten Entwickler. Neben Naughty Dog sind hier noch Santa Monica und Guerilla Games zu nennen, die zig Millionen Dollar zur Verfügung gestellt bekommen, um ihre Spiele zu entwickeln. Kleinere Studios bekommen dabei deutlich weniger vom Kuchen ab.

Das führte zuletzt dazu, dass Sony ein Studio in Japan neu organisierte. Sony teilte den Entwicklern mit, dass keine kleineren Spiele mehr produziert werden sollen, die nur auf dem japanischen Markt Erfolg haben. Die Folge waren Massenabgänge von Personen, die an weniger bekannten, aber durchaus beliebten Spielen wie „Gravity Rush“ oder „Everybodys Golf“ gearbeitet hatten.

Von diesem Ansatz bleiben auch Studios in den USA nicht verschont. „Days Gone“-Entwickler Sony Bend wollte an einem zweiten Teil des Open-World-Action-Games arbeiten, erhielt jedoch nicht das Go, da das Spiel als nicht rentabel genug angesehen wurde. Stattdessen wurden Teile des Sony-Bend-Teams zu Naughty Dog abkommandiert, um hier mit an einem Multiplayer-Spiel zu arbeiten. Andere Mitarbeiter sollten unter der Aufsicht von Naughty Dog an einem neuen „Uncharted“-Spiel arbeiten. Diese Entwicklung missfiel vielen Angestellten, darunter auch Führungskräfte, und sie kündigten – eine Entwicklung, die Sony zukünftig noch einige Schwierigkeiten bereiten könnte.

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