
Bei seiner mehrere Tweets umfassenden Kritik will Iain Garner, der Mitbegründer des Indie-Publishers Neo Doctrine, zwar keinen Namen nennen, allerdings ist ziemlich eindeutig, dass es sich bei der von ihm als „Plattform X“ bezeichneten Firma um Sony handelt. Garner wirft dem Playstation-Anbieter vor, dass es für kleine Spielestudios extrem schwierig sei, auf der Plattform beworben zu werden.
„Du kannst nicht einmal einen Einführungsrabatt ohne ihre Zustimmung machen und der ist ‚sehr begrenzt‘. Du kannst nicht das tun, was alle anderen Plattformen tun, was bedeutet, dass die Besitzer von Plattform X immer das schlechteste Angebot bekommen“, moniert Garner. Wenn ein Spiel im Playstation-Store gefeatured werden soll, verlangt Sony nach Angaben von Garner 25.000 US-Dollar sowie 30 Prozent der späteren Umsätze.
Auch an Rabattaktionen teilzunehmen sei extrem schwierig, weil man dafür eine Einladung brauche. „Es ist buchstäblich Jahre her, dass wir einen Titel von uns mit Rabatt anbieten konnten, und ich habe heute mit einigen anderen sehr populären Entwicklern gesprochen, und sie hatten die gleiche Erfahrung“, so Garner. Das bestätigen auf Twitter unter anderem auch der Entwickler Cristian Botea vom Indie-Studio Those Awesome Guys, der den Prozess so beschreibt: „Viel Glück dabei, dich durch kopierte Nachrichten zu kämpfen, die dir sagen, dass du auf die Einladung warten sollst, die nie kommen wird.“
Auch andere Spieleentwickler haben sich auf Twitter Garners Kritik angeschlossen. „Dieser Thread spiegelt genau unsere Erfahrungen wider. ‚Draugen‘ ist schon seit über einem Jahr auf Konsolen erhältlich. Wann war es das letzte Mal rabattiert oder in einem Sale angeboten? Und es liegt definitiv nicht daran, dass wir es nicht versucht haben. Es ist entmutigend“, kommentiert beispielsweise der Spieleentwickler Ragnar Tørnquist von Red Thread Games.
Laut Matthew White, dem CEO des Indie-Studios Whitethorn Games, werden nur drei Prozent der Einnahmen seines Studios über die Playstation generiert. Das liege auch am völligen Fehlen von vernünftigen Marketing-Daten auf der Plattform. „Wir haben einen Vollzeitmitarbeiter, der mehr als die Hälfte seiner Zeit damit verbringt, sich durch Verkaufsberichte für Plattform X zu wühlen, da diese in Excel-gestützten Rechnungen versendet werden, die eine manuelle Rechnungsstellung erfordern, als wäre es 1928“, erklärt White und fügt hinzu, dass E-Mails von Sony im Schnitt erst nach Monaten beantwortet werden.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team