Xiaomi hat am Montag ein neues Modell der beliebten Poco-Reihe vorgestellt. Waren die Poco-Phone F1 und Poco F2 als sogenannte Flaggschiff-Killer konzipiert, will das Poco X3 NFC eher die gehobene Mittelklasse erobern. Dabei setzt das neue Poco durchaus Akzente, die auch einem Oberklasse-Smartphone gut zu Gesicht stehen würden.
Stark: Schnellerer SoC als Googles Pixel 4a
Gehobene Mittelklasse ist am Xiaomi Poco X3 der eingesetzte SoC (System-on-a-Chip). Dabei handelt es sich allerdings um den jüngst vorgestellten Snapdragon 732G von Qualcomm, eine höher getaktete Version des bekannten 730G, der etwa in Googles Pixel 4a (Test), das bislang noch nicht einmal am Markt erhältlich ist, verbaut wird.
Der Arbeitsspeicher gerät mit sechs Gigabyte recht groß. Den Flash-Speicher gibt es entweder mit 64 oder mit 128 Gigabyte. Bei Nutzung als Single-SIM kann eine Micro-SD-Karte zur Speicheraufrüstung verwendet werden. Bei der Nutzung als Dual-SIM-Gerät ist der Platz von der zweiten Sim-Karte belegt.
Schwach: Vierfach-Kamera eher auf dem Papier
Gehobene Mittelklasse ist ebenso das eingesetzte Kamerasystem. Zwar verbaut Xiaomi ein Vierkamera-Setup. Nennenswerte Specs haben aber nur die Hauptkamera mit 64 Megapixeln Auflösung und das Ultraweitwinkelmodul mit 13 Megapixeln und einem Aufnahmewinkel von 119 Grad. Die dritte Kamera soll Makroaufnahmen ermöglichen, hat aber nur zwei Megapixel dafür zur Verfügung. Und ob das vierte Modul, ein Tiefensensor mit ebenfalls nur zwei Megapixeln, die Hauptkamera etwa bei Porträt-Shots nennenswert zu unterstützen versteht, bleibt abzuwarten. Eine Frontkamera mit 20 Megapixeln ist per Punch-Hole im Display verbaut.
Die Hauptkamera ist mit dem Sony IMX682 ausgestattet, den Xiaomi als Flaggschiff-Sensor bezeichnet, der aber tatsächlich nur in eher niedrigpreisigen Smartphones wie der Galaxy-M-Serie von Samsung, dem Realme 7, Xiaomis Redmi K30 und der Honor-30-Linie eingesetzt wird.
Stark: Display mit bis zu 120 Hertz
Ebenfalls in der Mittelklasse angesiedelt ist das LC-Display des Poco X3. Der Bildschirm ist aber immerhin 6,67 Zoll groß und verfügt über eine Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixeln. Dass der Ausstoß von Blaulichtanteilen besonders niedrig ausfällt, hat sich Xiaomi vom Tüv Rheinland zertifizieren lassen.
Oberklasse ist hingegen dessen Unterstützung von Bildraten bis 120 Hertz. Das schafft nicht einmal jedes Flaggschiff. Mit der sogenannten Dynamic-Switch-Funktion kann das Telefon Strom sparen, indem es je nach Anwendungsfall und Format der auf dem Bildschirm angezeigten Inhalte automatisch zwischen 50, 60, 90 und 120 Hertz umschaltet. Dadurch kann die Bildwiederholrate des Smartphones beispielsweise für Spiele erhöht und bei leichteren Aufgaben wie Lesen gesenkt werden. Damit soll der Stromverbrauch optimiert werden.
Besonderen Wert legt Xiaomi auf die besonders hohe Berührungsabtastrate von 240 Hertz. Damit soll das Display um bis zu ein Drittel schneller reagieren als die meisten Flaggschiff-Smartphones, was laut Xiaomi einen handfesten Wettbewerbsvorteil bei Spielen bedeuten soll, bei denen es auf schnelle Reaktionen ankommt.
Die Front des Poco X3 wird von Gorilla-Glas 5 geschützt. Die Rückseite besteht aus Polycarbonat, also aus Kunststoff. Der Rahmen, der beide Seiten verbindet, besteht aus Aluminium. Trotz des Kunststoffeinsatzes wiegt das Gerät recht deutliche 215 Gramm. Ein Fingerabdruckscanner befindet sich in dem seitlich angebrachten Power-Button. Das Gehäuse ist nur spritzwassergeschützt.
An Funkstandards bietet das Poco X3 LTE, Wi-Fi 5 (802.11ac), Bluetooth 5.1 und NFC. 5G ist nicht an Bord. Dafür verfügt das Poco X3 erneut über einen zur Seltenheit gewordenen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss. Sound kommt ansonsten über den verbauten Stereo-Lautsprecher zu Gehör.
Stark: Riesenakku reicht 2 Tage
Stark zeigt sich wiederum der Akku mit seinen rund 5.200 Milliamperestunden. Damit soll das Poco X3 zwei Tage ohne Nachladung auskommen. Die erfolgt dann per 33-Watt-Schnellladung über das mitgelieferte Netzteil. Von null auf 100 Prozent Ladung soll das Gerät so in 65 Minuten kommen. Drahtloses Laden per Qi-Standard ist nicht vorgesehen.
Das Xiaomi Poco X3 NFC steht schon fast im Laden. Ab dem 10. September 2020 kann es in den Farben Dunkelgrau (Shadow Gray) und Dunkelblau (Cobalt Blue) erworben werden. Um 13 Uhr startet Xiaomi dann einen Flash-Sale, in dem das Gerät 24 Stunden lang zu einem vergünstigten Preis erstanden werden kann.
Die Version mit 64 Gigabyte Flash-Speicher kostet im Flash-Sale 199,90 Euro, das Modell mit 128 Gigabyte Speicher geht für 249,90 Euro über die virtuelle Ladentheke. Ist der Flash-Sale beendet, verlangt Xiaomi regulär 229,90 Euro für die 64-Gigabyte- und 269,90 Euro für die 128-Gigabyte-Variante. Die beiden Versionen unterscheiden sich einzig und allein über das Mehr an Flash-Speicher und sind ansonsten völlig identisch. Der Flash-Sale findet im Mi-Shop und bei Amazon statt.