Auf dem Schulhof gab es früher immer dieses eine Kind, das ein Stück kreativer war als die anderen und zu den Tauschbörsen seine selbstgemalten Pokémon-Karten mitbrachte. Die Karten sahen natürlich nicht ganz so professionell aus wie die Originale, aber die selbst entworfenen Monster waren meist interessante Geschöpfe, die ein bisschen besser illustriert durchaus in der Pokémon-Welt ihren Platz finden könnten.
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Genau für diese Kinder wäre damals ein Pokémon-Generator das Größte gewesen. Eins dieser Kinder war wohl auch Liam Eloie, der sich selbst als großer Fan und begeisterter Pokémon-Enthusiast bezeichnet.
Was passiert, wenn Pokémon die Ideen ausgehen?
In einem Blogbeitrag schreibt Eloie: „Jahr für Jahr warten Millionen von Menschen sehnsüchtig auf die Veröffentlichung einer neuen Pokémon-Generation. Mit jeder neuen Generation kommen neue Kreaturen, manche sind süß und kuschelig und andere so abstoßend, dass sie, einmal gefangen, nie wieder das Licht der Welt erblicken. Trotz der ständig wachsenden Sammlung bleibt das Ziel dasselbe – Gotta Catch ‚Em All! – und Pokémon versäumt es nie, eine Fülle einzigartiger und vielfältiger imaginärer Wesen zu liefern, an denen wir uns erfreuen können. Angesichts der derzeitigen Quote, mit der neue Pokémon eingeführt werden, wie lange wird es dauern, bis ihnen die Ideen ausgehen?“
Einem möglichen Pokémon-Mangel will der Fan und Entwickler selbst etwas entgegensetzen. Der Ingenieur hat eine leistungsstarke maschinelle Lerntechnologie genutzt, um eine Webanwendung zu entwickeln, mit der Nutzer neue Pokémon erstellen können. Herausgekommen ist der Nokémon-Generator.
Den Prozess der Entwicklung veröffentlichte Eloie auf Medium. Es mag kompliziert klingen, aber im Wesentlichen wurde das KI-Programm Dall-E, das Bilder aus Textbeschreibungen erstellt, mit einem Datensatz aller Pokémon und ihrer Attributtypen trainiert. Mit diesem Wissen schafft es die Web-App, neue Fake-Pokémon zu generieren.
Beeinflusst werden kann das Aussehen der neuen Kreatur dabei nur bedingt. Der Nutzer kann entweder den Basis-Typ (Feuer, Wasser, Pflanze etc.) oder ein Pokémon auswählen, an dem sich das neu generierte Monster orientieren soll. Einen Klick später erblickt das neue Pokémon das Licht der Welt und wer weiß, vielleicht nutzen ja auch die echten Pokémon-Entwickler den Nokémon-Generator, wenn ihnen eines Tages die Ideen ausgehen und künstlich erschaffene Pokémon werden zum Leben erweckt – wie einst Mewtu.