„Potenziell gefährlich“: Bundesnetzagentur warnt vor Bauteil in Balkonkraftwerken

Balkonkraftwerke werden immer beliebter. (Foto: Shutterstock/Mariana Serdynska)
Schon im vergangenen Jahr seien den Expert:innen der Bundesnetzagentur Wechselrichter aufgefallen, die ohne vorgeschriebene Merkmale in Deutschland verkauft werden. So fehle diesen Bauteilen häufig das CE-Kennzeichen, die deutsche Bedienungsanleitung oder eine Herstelleradresse in Europa.
Nur mit diesen drei Merkmalen dürfen Wechselrichter, die in Solaranlagen den produzierten Gleich- in Wechselstrom umwandeln, verkauft werden. Zwar ist das Fehlen der Merkmale nicht direkt gleichzusetzen mit einer Fehlfunktion, jedoch sollen die vorgeschriebenen Angaben Verbraucher:innen genau davor schützen.
„Leider finden wir zahlreiche Produkte, die unzulässig oder auch potenziell gefährlich sind“, resümiert daher der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, weist aber ebenso darauf hin, dass ihn der Trend zu mehr PV-Anlagen an deutschen Häusern freue.
Neben diesen rein formellen Anforderungen, denen viele Produkte schon nicht entsprächen, gebe es noch technische Anforderungen, die zu erfüllen seien, schreibt die Agentur in einer offiziellen Mitteilung. Weil die von Verbraucher:innen in der Regel nicht so einfach kontrolliert werden könnten, führe die Bundesnetzagentur entsprechende messtechnische Untersuchungen durch.
So liefen aktuell bei der Bundesnetzagentur entsprechende Verfahren gegen Hersteller von Solarwechselrichtern, die zwar den formalen Voraussetzungen genügen, jedoch bei der messtechnischen Überprüfung im Labor Mängel aufweisen. Nach Behördenabgaben überschreiten einige Produkte im Betrieb gesetzliche Grenzwerte für die elektromagnetische Verträglichkeit.
Deren Herstellern stehen saftige Strafen bevor. So können beispielsweise europaweite Vertriebsverbote und Geldbußen bis zu 100.000 Euro verhängt werden. Auch Importeure und Händler dürfen derlei Zubehör nicht ungeprüft verkaufen. Auf sie kommen im Einzelfall Geldbußen in Höhe von bis zu 10.000 Euro zu.
Wer sich sein Steckersolargerät, wie die Balkonkraftwerke eigentlich heißen, nicht aus dubiosen Quellen selbst zusammenstöpselt, sollte übrigens kein Risiko haben. Die Komplettsysteme, die in Deutschland gängigerweise im Handel sind, halten in der Regel alle Vorschriften ein.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team