Powerpoint: Wie du die richtige Schrift für deine nächste Präsentation findest

Damit dein Publikum mehr lesen kann als hier: Tipps für die richtige Schrift bei deiner Powerpoint. (Bild: Shutterstock/Matej Kastelic)
Das richtige Design für deine nächste Powerpoint-Präsentation findest du nicht in fünf Minuten. Auch wenn die vielfältigen Vorlagen, die Microsoft inzwischen mitliefert, verlockend sind: Ein Klick und das vorgefertigte Design wird über alle Folien gelegt. Doch so einfach ist es häufig nicht. Manche Schriftarten sind einfach unpassend oder schlecht zu lesen. Dabei ist die Schrift eine der wichtigsten Design-Entscheidungen bei einer Powerpoint-Präsentation. Die schier unendliche Auswahl an Schriftarten hilft bei der Wahl auch nicht weiter – wir schon.
Herausstechen ist gut, aber nicht mit der Schriftart
Bei einer Präsentation wollen viele herausstechen und den Zuhörer so erreichen. Die Schrift kann dabei helfen. Aber: nicht die Schriftart. Denn die Wahl der Schriftart sollte auf eine einfache fallen. Wer Standard-Fonts verwendet, hat den Vorteil, dass auf anderen Rechnern die Schrift auch richtig dargestellt werden kann. Deswegen gibt es hier eine Auswahl an Schriftarten, mit denen du nichts falsch machen kannst:
Ohne Serifen:
- Arial
- Calibri
- Myriad Pro
- Corbel
- Gill Sans
- Tahoma
Mit Serifen:
- Constantia
- Cambria
- Garamond
- Georgia
Mit oder ohne Serifen?
Das wirft direkt eine neue Frage auf: Solltest du dich für eine Schriftart mit oder ohne Serifen entscheiden? Gegenfrage: Wieso entscheiden? Klingt erstmal absurd, da verschiedene Schriftarten in einer Präsentation erstmal schnell zu unruhig wirken können. Verwendest du jedoch nur eine einzige Schriftart, wirken deine Folien schnell langweilig.

Mit vs. ohne Serifen. Hier die beiden Schriftarten Gill Sans und Georgia. (Grafik: t3n.de)
Bei einer Powerpoint-Präsentation gibt es eine gute Möglichkeit, zwei Schriftarten zu kombinieren: Verwende für die Überschrift eine andere als bei den Stichpunkten. Wähle dafür zwei gut zusammenpassende Schriften: eine mit und eine ohne Serifen.
Als Faustregel gilt dabei, dass ein Schriftsatz ohne Serifen besser lesbar ist als einer mit. Von daher kann es sinnvoll sein, bei den Stichpunkten keine Serifen zu verwenden, da diese kleiner sind als die Überschrift. So oder so erzeugst du einen interessanten Kontrast zwischen der Headline und dem eigentlichen Inhalt.
Kurz und knapp:
- Verwende beides: Wähle jeweils eine Schriftart mit und ohne Serifen für die Überschrift beziehungsweise die Stichpunkte.
- Nutze nicht mehr als zwei Schriftarten.
Manchmal kommt es eben doch auf die Größe an
Zu diesem Thema gibt es eigentlich nicht viel sagen: nicht zu groß und nicht zu klein. Beachte aber auch, wo du deine Präsentation hältst. Wie groß werden deine Folien dargestellt? Wie groß ist die Entfernung zu dem Besucher in der hintersten Ecke?
Trotzdem gibt es auch hier eine Faustregel. Überschriften sollten eine Größe von ungefähr 40pt bis 50pt haben, während Stichpunkte der kleinsten Ebene nicht kleiner als 20pt sein sollten. Die erste Gliederungsebene kann dabei ohne Probleme bis 32pt groß sein.
Farben sind für die Lesbarkeit wichtig
Eigentlich simpel und offensichtlich: helle Schriftfarben bei dunklem Hintergrund, dunkle Schrift bei hellem Hintergrund. Dennoch passiert es immer wieder, dass der Text auf einer Folie durch die falsche Kombination von Farben unleserlich ist. Dunkel- und hellrot sind ein gutes Beispiel für die falsche Wahl. Häufig wird vergessen, dass der Beamer Farben anders darstellt als der Bildschirm zu Hause. Im Idealfall kannst du deine Powerpoint-Folien einmal an dem Beamer testen, an dem du später deine Präsentation halten wirst.
Finger weg von Großbuchstaben
Außer beim Einhalten der Rechtschreibung und Grammatik haben Großbuchstaben auf Powerpoint-Folien nichts zu suchen. Auch nicht in der Überschrift. Du vermittelst damit das Gleiche wie in einer Chat-Nachricht. Wenn komplette Wörter oder Sätze nur in Großbuchstaben stehen, bekommt das Publikum das Gefühl, du würdest sie anbrüllen. Außerdem verschlechtert das die Lesbarkeit. Das Gleiche gilt übrigens auch bei kompletter Kleinschreibung.
Keine Schnörkel in einer Powerpoint-Präsentation
Es gibt genug Anwendungsfälle, bei denen Schriftarten mit besondere Verzierungen passend sind. Eine Powerpoint-Präsentation ist keiner dieser Fälle: egal ob handschriftliche, Script- oder sonstige verzierte Schriftarten. All diese Fonts haben eins gemeinsam: Sie sind schlecht zu lesen und das ist vor allem bei einer Präsentation schlecht. Also verzichte lieber darauf.
Konsistent bleiben
Entscheide dich am Anfang für alle wichtigen designrelevanten Punkte für deine Schrift: Größe, Farbe und Art bei Überschriften, Stichpunkten und anderen Texten. Diese solltest du dann in der kompletten Präsentation einheitlich verwenden. Und wenn die Stichpunkte nicht mehr auf die Folie passen, verwende eine neue Folie, anstatt die Schriftgrößer so lange kleiner zu machen, bis der Text auf die Seite passt.
Am besten erstellst du ein Template, in dem du die entsprechenden Einstellungen vornimmst. Dadurch passt Powerpoint die gewählten Einstellungen für Überschriften, Stichpunktebenen und sonstige Texte automatisch an.
Kurz und bündig
- Verwende Standard-Fonts, die auf jedem Rechner installiert sind.
- Nutze verschiedene Schriftarten für die Überschrift und die Stichpunkte: einmal mit, einmal ohne Serifen.
- Nicht zu klein: Überschriften mindestens 40pt, Stichpunkte nicht kleiner als 20pt.
- Verwende helle Schrift auf dunklem Hintergrund und dunkle Schrift auf hellem Hintergrund. Im Idealfall kannst du die Farben auf dem Präsentations-Beamer testen.
- Keine Schriftarten verwenden, die nur Groß- oder Kleinbuchstaben beinhalten.
- Schriften mit besonderen Verzierungen und Schnörkeln gehören nicht auf Powerpoint-Folien.
- Bleib mit dem Design deiner Schrift konsistent.
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