Powerzellen für BEV: Varta will mit dem V4Drive den Markt für Lithium-Ionen-Rundzellen aufmischen
Im Frühjahr 2021 hatte Varta seinen Einstieg in die Produktion von Lithium-Ionen-Rundzellen für batterieelektrische Fahrzeuge verkündet und mit der V4Drive gleich ein erstes Produkt vorgestellt.
Varta kann offenbar schnelle Fortschritte erzielen
Das war allerdings eine laut Varta „ultrahochleistungsfähige“ Lithium-Ionen-Rundzelle, die mit ihrem 21700-Format (2,1 Zentimeter breit, 7 Zentimeter lang) nur für besondere Anwendungen tauglich schien. Varta sah die „Powerzelle“ primär in elektrischen Sportwagen und anderen Premiumfahrzeugen gut eingesetzt. So sollte die 21700-Zelle innerhalb von nur sechs Minuten aufgeladen und selbst bei extrem tiefen Temperaturen noch leistungsfähig sein. Als erster Kunde war Porsche kolportiert worden.
Noch bis Ende des Jahres baut Varta an der Pilotanlage in Ellwangen, um nachfolgend in die Produktion von Testreihen einzusteigen. Je nach Kundenaufträgen plant Varta ab spätestens 2024 mit einem Volumen zwischen 100 und 200 Millionen Batteriezellen pro Jahr.
Auf seinem sogenannten Capital Markets Day Anfang Oktober hat Varta nun verkündet, die V4Drive-Technologie auf den Gesamtmarkt der batterieelektrischen Fahrzeuge auszudehnen, also auch größere Formate herstellen zu wollen. Das hatte Varta-Chef Herbert Schein im Frühjahr noch abgelehnt. „In Märkte für Produkte einzusteigen, die heute schon da sind, war und ist nicht unsere Strategie“, hatte der Manager auf entsprechende Fragen geantwortet.
V4Drive lässt sich auf größere Formate übertragen
Auf dem Capital Markets Day klang Schein indes so: „Wir glauben, dass unsere Rundzellenformate aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften hervorragende Alternativen für den Bau von batterieelektrischen Fahrzeugen im Performance-Bereich darstellen.“ Varta-Finanzvorstand Armin Hessenberger hob auf der Veranstaltung besonders die hohe Finanzkraft und das technische Know-how des Unternehmens hervor. Die Kombination dieser beiden Vorzüge erlaube es, auch Pläne für die Produktion größerer, wiederaufladbarer Lithium-Ionen-Zellen zu realisieren. „Unser Ansatz besteht darin, dem Markt Zellen mit besseren, mit anderen Eigenschaften zu bieten – im Vergleich zu dem, was heute erhältlich ist“, sagte Hessenberger.
In welchem Umfang das Unternehmen bis Ende dieses Jahres in die Produktion von V4Drive einsteigt, wird Varta laut Schein je nach Kundennachfrage entscheiden. Die dürfte indes immens sein – gerade für größere Batterieformate.
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