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Schwarzes Loch: Astronomen beobachten erstmals Phänomen, über das sie seit Jahren rätseln

Schwarze Löcher stellen die Forschung vor viele ungeklärte Fragen. Dank des Alma-Radioteleskops in der Wüste gelingt Astronomen erstmalig die Beobachtung eines Phänomens, das der Wissenschaft schon lange Rätsel aufgibt.

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Viele Eigenschaften von schwarze Löchern sind nach wie vor ein Mysterium. (Foto: Shutterstock / REDPIXEL.PL)

Materie, die sich zu nah an einem schwarzen Loch befindet, wird von diesem erst an- und dann eingesogen. Doch was genau eigentlich passiert, wenn die um ein schwarzes Loch versammelten Gase in eingesogen werden, konnte bisher nicht beobachtet werden. Denn schwarze Löcher sind Weltraum-Phänomene, die schwierig zu erforschen sind.

Sie verfügen über eine so starke Gravitation, dass nicht einmal Licht ihr Inneres verlassen kann. In einer Studie, die im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht wurde, machen japanische Wissenschaftler jetzt aber eine erstmalige Beobachtung öffentlich. Sie konnten feststellen, dass ein Großteil der Gase wieder „ausgespien“ wird.

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Radioteleskop auf der Erde liefert neue Erkenntnisse

Diese Beobachtung gelang den Wissenschaftlern nicht etwa mit dem im Weltall kreisenden James-Webb-Teleskop, sondern mit dem Alma-Radioteleskop, welches sich in der chilenischen Wüste befindet.  Mit diesem Teleskop beobachteten sie ein schwarzes Loch in der Circinus-Galaxie, welche unserer Milchstraße mit einer Entfernung von 13 Millionen Lichtjahren verhältnismäßig nah ist.

Das Teleskop ist in der Lage, Wellenlängen im Submillimeter-Bereich erfassen. So erhielten die Forscher nie dagewesene Aufnahmen aus dem direkten Umfeld der Singularität und stellten fest: Nur rund drei Prozent des um das schwarze Loch wirbelnden molekularen Gases fällt auch wirklich in dieses hinein, während der Rest wieder ausgestoßen wird.

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Dass die Wissenschaftler die Bewegung der Gase überhaupt beobachten konnten, liegt daran, dass diese in der Nähe des schwarzen Lochs so hohe Geschwindigkeiten erreichen, dass ihre Partikel kollidieren, sich aufheizen und ein extrem helles Licht aussenden. In Form von mehrphasigem Gas werden sie nach dem Eintritt in das schwarze Loch wieder hinausgeschleudert, woraufhin sich ein Großteil wieder in der sogenannten Akkretionsscheibe versammelt und der Prozess von Neuem Beginnt.

Eine Akkretionsscheibe umkreist ein massereiches Objekt und transportiert die dort versammelte Material immer weiter in Richtung ihres Zentrums. Außerhalb der wissenschaftlichen Welt kennt man sie vor allem aus Illustrationen als gigantische kosmische Wirbel rund um ein schwarzen Loch.

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Schwarze Löcher wie Springbrunnen

Den nun beobachteten Prozess vergleichen die Wissenschaftler rund um Takuma Izumi vom nationalen astronomisches Observatorium Japans mit einem Springbrunnen, in dem eine Pumpe das Wasser zunächst ansaugt und dann wieder ausstößt, woraufhin der Vorgang erneut beginnt.

Wie das Magazin Cosmos berichtet, nennt Izumi „die Erkennung von Akkretionsflüssen und -ausflüssen in einer Region nur wenige Lichtjahre um das aktiv wachsende supermassereiche Schwarze Loch“ nicht weniger als eine „monumentale Errungenschaften in der Geschichte der Forschung zu supermassiven Schwarzen Löchern.“ Nun sei es wichtig, andere schwarze Löcher auf ähnlich Weise zu untersuchen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.

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Schau dir jetzt die schönsten Aufnahmen des James-Webb-Teleskops in unserer Bildergalerie an:

James-Webb-Teleskop: Die schönsten Bilder und ihre Bedeutung Quelle: NASA, ESA, CSA, STScI
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