Anzeige
Anzeige
News

Schwarzes Loch: Astronomen beobachten erstmals Phänomen, über das sie seit Jahren rätseln

Schwarze Löcher stellen die Forschung vor viele ungeklärte Fragen. Dank des Alma-Radioteleskops in der Wüste gelingt Astronomen erstmalig die Beobachtung eines Phänomens, das der Wissenschaft schon lange Rätsel aufgibt.

Von Gregor Wolckenhaar
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Viele Eigenschaften von schwarze Löchern sind nach wie vor ein Mysterium. (Bild: Shutterstock / REDPIXEL.PL)

Materie, die sich zu nah an einem schwarzen Loch befindet, wird von diesem erst an- und dann eingesogen. Doch was genau eigentlich passiert, wenn die um ein schwarzes Loch versammelten Gase in eingesogen werden, konnte bisher nicht beobachtet werden. Denn schwarze Löcher sind Weltraum-Phänomene, die schwierig zu erforschen sind.

Sie verfügen über eine so starke Gravitation, dass nicht einmal Licht ihr Inneres verlassen kann. In einer Studie, die im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht wurde, machen japanische Wissenschaftler jetzt aber eine erstmalige Beobachtung öffentlich. Sie konnten feststellen, dass ein Großteil der Gase wieder „ausgespien“ wird.

Anzeige
Anzeige

Radioteleskop auf der Erde liefert neue Erkenntnisse

Diese Beobachtung gelang den Wissenschaftlern nicht etwa mit dem im Weltall kreisenden James-Webb-Teleskop, sondern mit dem Alma-Radioteleskop, welches sich in der chilenischen Wüste befindet.  Mit diesem Teleskop beobachteten sie ein schwarzes Loch in der Circinus-Galaxie, welche unserer Milchstraße mit einer Entfernung von 13 Millionen Lichtjahren verhältnismäßig nah ist.

Das Teleskop ist in der Lage, Wellenlängen im Submillimeter-Bereich erfassen. So erhielten die Forscher nie dagewesene Aufnahmen aus dem direkten Umfeld der Singularität und stellten fest: Nur rund drei Prozent des um das schwarze Loch wirbelnden molekularen Gases fällt auch wirklich in dieses hinein, während der Rest wieder ausgestoßen wird.

Anzeige
Anzeige

Dass die Wissenschaftler die Bewegung der Gase überhaupt beobachten konnten, liegt daran, dass diese in der Nähe des schwarzen Lochs so hohe Geschwindigkeiten erreichen, dass ihre Partikel kollidieren, sich aufheizen und ein extrem helles Licht aussenden. In Form von mehrphasigem Gas werden sie nach dem Eintritt in das schwarze Loch wieder hinausgeschleudert, woraufhin sich ein Großteil wieder in der sogenannten Akkretionsscheibe versammelt und der Prozess von Neuem Beginnt.

Eine Akkretionsscheibe umkreist ein massereiches Objekt und transportiert die dort versammelte Material immer weiter in Richtung ihres Zentrums. Außerhalb der wissenschaftlichen Welt kennt man sie vor allem aus Illustrationen als gigantische kosmische Wirbel rund um ein schwarzen Loch.

Anzeige
Anzeige

Schwarze Löcher wie Springbrunnen

Den nun beobachteten Prozess vergleichen die Wissenschaftler rund um Takuma Izumi vom nationalen astronomisches Observatorium Japans mit einem Springbrunnen, in dem eine Pumpe das Wasser zunächst ansaugt und dann wieder ausstößt, woraufhin der Vorgang erneut beginnt.

Wie das Magazin Cosmos berichtet, nennt Izumi „die Erkennung von Akkretionsflüssen und -ausflüssen in einer Region nur wenige Lichtjahre um das aktiv wachsende supermassereiche Schwarze Loch“ nicht weniger als eine „monumentale Errungenschaften in der Geschichte der Forschung zu supermassiven Schwarzen Löchern.“ Nun sei es wichtig, andere schwarze Löcher auf ähnlich Weise zu untersuchen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.

Anzeige
Anzeige

Schau dir jetzt die schönsten Aufnahmen des James-Webb-Teleskops in unserer Bildergalerie an:

James-Webb-Teleskop: Die schönsten Bilder und ihre Bedeutung Quelle: NASA, ESA, CSA, STScI
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige