10 erstaunliche Fakten über Schwarze Löcher, die ihr kennen solltet
Ein schwarzes Loch entsteht, wenn ein riesiger Stern explodiert und sein Kern zu einem winzigen Punkt zusammenfällt. Für die Wissenschaft sind schwarze Löcher schon lange von besonderem Interesse. Auch wenn viele ihrer Eigenschaften noch Rätsel aufgeben, gibt es bereits zahlreiche spannende Erkenntnisse.
1. Ein schwarzes Loch kann die Masse von 3 Milliarden Sonnen haben
Früher dieses Jahr soll ein internationales Forscherteam eines der größten und am schnellsten wachsenden schwarzen Löcher der letzten neun Milliarden Jahre entdeckt haben. Es soll so schwer wie drei Milliarden Sonnen sein.
Doch nicht alle schwarzen Löcher sind so riesig.
2. Es gibt verschiedene Arten von schwarzen Löchern
Es gibt ein paar verschiedene Klassifikationen von schwarzen Löchern, aber laut Welt der Physik gibt es drei verschiedene Arten: Stellare schwarze Löcher, supermassereiche schwarze Löcher und schwarze Löcher mittlerer Masse.
Die Masse stellarer schwarzer Löcher variiert zwischen einigen wenigen bis hin zu mehreren zig Sonnenmassen. Diese entstehen, wenn ein Stern kollabiert: In einer Supernova wirft der Stern seine äußeren Hüllen ab, der Kern kollabiert und wird letztendlich zu einem extrem kompakten schwarzen Loch.
Es ist noch nicht klar, wie supermassereiche schwarze Löcher entstehen, aber sie sind vermutlich in den Zentren fast aller Galaxien zu finden. Wie der Name schon sagt, sind diese Arten von schwarzen Löchern besonders massiv: Sie haben die millionen- oder sogar milliardenfache Masse unserer Sonne.
Schwarze Löcher mittlerer Masse liegen in ihrer Masse zwischen den beiden anderen Arten von schwarzen Löchern: Ihre Größe variiert also zwischen mehreren hundert und einigen tausend Sonnenmassen. Schwarze Löcher mittlerer Masse können beispielsweise in dichten Sternhaufen entstehen, in denen mehrere Sterne verschmelzen. Es gibt eine Reihe von Kandidaten für schwarze Löcher mittlerer Masse, aber bisher gibt es keinen endgültigen Beweis für deren Existenz.
3. Einstein hat die schwarzen Löcher nicht entdeckt
Entgegen der landläufigen Meinung hat Einstein die schwarzen Löcher nicht entdeckt, allerdings hat seine Relativitätstheorie als die Grundlage für die Erfindung funktioniert.
1916, ein Jahr nach der Veröffentlichung der Relativitätstheorie, hat der deutsche Astronom und Physiker Karl Schwarzschild eine Abhandlung mit dem Titel „Über das Gravitationsfeld eines Massenpunktes nach der Einsteinschen Theorie“ veröffentlicht. In dem Werk verwendet er Einsteins Gleichungen, um zu zeigen, dass sich tatsächlich schwarze Löcher bilden können.
Obwohl der Begriff „schwarzes Loch“ erst Jahrzehnte später genutzt wurde, gilt Schwarzschild als eine der zentralsten Personen bei der Forschung um schwarze Löcher.
4. Das erste Bild eines schwarzen Lochs wurde 2019 veröffentlicht
2019 wurde erstmals ein Bild eines schwarzen Lochs veröffentlicht und damit wurde die Existenz des Weltraumphänomens bestätigt – davor war ihre Existenz ein umstrittenes Thema in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Das fotografierte schwarze Loch befindet sich in der Messier-87-Galaxie und ist 54 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
Das Bild wurde mit dem Event Horizon Telescope aufgenommen. 2022 hat dasselbe Team auch eine Aufnahme eines massiven schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße gemacht.
Man könnte jedoch sagen, dass die schwarzen Löcher nicht direkt fotografiert wurden, sondern die Bilder von den Gas- und Staubscheiben stammen, die die schwarzen Löcher umkreisen, denn:
5. Schwarze Löcher sind unsichtbar
Trotz ihrer enormen Masse sind schwarze Löcher eigentlich sehr klein. Und da kein Licht aus ihnen entweichen kann, sind schwarze Löcher sehr schwer zu beobachten.
Die Existenz von schwarzen Löchern wird erst sichtbar, wenn mit speziellen Teleskopen beobachtet wird, wie sich die Sterne und Gase in ihrer Nähe verhalten.
6. Schwarze Löcher haben eine extreme Anziehungskraft
Schwarze Löcher haben eine extrem starke Anziehungskraft. Das ist auch der Grund dafür, warum sie unsichtbar sind: Sie können sogar Licht aufsaugen. Eigentlich sind sie keine Löcher, sondern eher Trichter, da aus ihnen nichts heraus kann.
7. Schwarze Löcher verzerren Zeit und Raum um sie herum
Aufgrund des extremen Gravitationseinflusses kann ein schwarzes Loch die Raumzeit in seiner Nähe verzerren. Gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie vergeht die Zeit umso langsamer, je näher man einem schwarzen Loch kommt.
Laut einer Studie würde eine Stunde in einem schwarzen Loch für einen Menschen auf der Erde 100.000.000 Jahren entsprechen.
8. Du wirst zu Spaghetti, wenn du in ein schwarzes Loch fällst
Im Christopher Nolan-Film „Interstellar“ fällt Matthew McConaughey in ein schwarzes Loch und gelangt in eine andere Realität. In Wirklichkeit würde ein Mensch dies sehr wahrscheinlich nicht überleben.
Wie bereits erwähnt, haben schwarze Löcher eine extrem starke Anziehungskraft – so stark, dass ein Mensch (oder ein anderes Objekt) in dessen Nähe in eine Spaghetti-ähnliche Form gezogen und schließlich in das schwarze Loch gesaugt werden würde. In diesem Artikel wird gezeigt, wie ein Stern von einem schwarzen Loch „gefressen“ wird.
9. Schwarze Löcher erzeugen Geräusche
Im Jahr 2003 entdeckten Astronomen mithilfe des Observatorium Röntgen Chandras der Nasa Schallwellen, die von einem supermassereichen schwarzen Loch ausgehen. In dem folgenden Video kann man diese selber anhören:
10. Das nächste schwarze Loch ist sehr weit von uns entfernt
Wissenschaftler:innen glauben, dass das nächste schwarze Loch etwa 1.500 Lichtjahre entfernt ist. Angst vor schwarzen Löchern braucht man also nicht zu haben: Sie sind so weit von uns entfernt, dass wir ihnen nicht versehentlich zu nahe kommen können.