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Ratgeber

Denk problemorientiert – für Lösungen hast du danach Zeit

Lösungsorientiertes Denken wird überbewertet. Jedenfalls, so lange du das Problem noch nicht durchdrungen hast.

2 Min.
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Lösungsorientiertes Denken wird überbewertet. (Foto: Amnaj Khetsamtip / Shutterstock.com)

Probleme, Gefahren, Sollbruchstellen, das sind die Faktoren, mit denen ich meine ersten Berufsjahre verbracht habe. Mein Gefühl war: Ich muss Ärger vorhersehen, um ihm begegnen zu können. Mein Chef fand: Die nervt.

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Und lange Jahre dachte ich, er hätte damals recht gehabt. Inzwischen sehe ich das etwas differenzierter: Es stimmt, die Arbeitswelt ist eine sehr konstruktive geworden. Wir wollen vorankommen, etwas schaffen, Lösungen entwickeln. Das ist gut so, das macht die Welt besser. Menschen, die nur Probleme sehen, nerven wirklich. Sie bremsen.

Was dabei häufig übersehen wird: Menschen, die Probleme sehen, sind wichtig. Wer das Problem nicht versteht, löst an der Sachlage vorbei.

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Die Kunst, ein Problem zu durchdringen …

Es lohnt sich, einem Problem etwas Zeit zu widmen. Was ist da eigentlich los? Warum ist es so, wie es ist? Natürlich kannst du jedes Problem auf verschiedene Arten lösen. Wenn du es klug, effizient und nachhaltig lösen willst, dann solltest du das Problem aber verstanden haben.

Der Klassiker ist die Methode der Five Whys von Toyota-Grüner Toyoda Sakichi. Ein Beispiel: Aufgabe X – sagen wir: Rasenmähen – bleibt ständig liegen.

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  1. Warum bleibt sie liegen?
    Person A sollte sich drum kümmern, tut es aber nicht.
  2. Warum tut er es nicht?
    Er macht immer erst andere Dinge, die auch wichtig sind.
  3. Warum macht er erst andere Dinge?
    Rasenmähen ist ineffizient und anstrengend.
  4. Warum ist es das?
    Der Rasenmäher ist nicht gut.
  5. Warum ist er nicht gut?
    Er ist veraltet, die Messer sind nicht mehr scharf und für diese Fläche ist er nicht ausgelegt.

Wir sehen: den Kern des Problems. Wie lang hat’s gedauert? Nicht lang. Die Lösung: Er braucht einen besseren Rasenmäher.

Mit dieser Methode kann jedes Problem durchdrungen werden. Natürlich müssen es in der Praxis nicht immer exakt fünf Fragen sein. An dieser Stelle könnte man weiterfragen, warum A sich quält, statt das Problem anzugehen. Dann würden wir vielleicht lernen: A hat keine Budgethoheit. Oder er traut es sich nicht zu, ein Gerät zu wählen. Oder er hat das Gefühl, nicht mit seiner Führungskraft über das Equipment sprechen zu können.

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… ohne dabei verrückt zu werden

Alle diese Antworten führen zu weiteren Warums. Je nach Situation kann es sich lohnen, sie zu stellen. Denn im Kern eines Problems liegt immer die Chance, eine Lösung zu finden, die künftige Arbeit reduziert oder eliminiert. Dies sind Anzeichen, dass du im Zentrum angekommen sein könntest:

  • Weitere Warum-Fragen führen ins Absurde.
  • Weitere Warum-Fragen bringen zwar interessante Antworten zutage – diese führen aber vom akuten Problem weg.
  • Weitere Warum-Fragen führen euch im Kreis herum.

Wahrscheinlich werden wir für jedes Problem eine drunterliegende Struktur finden, die ursächlicher und noch ursächlicher ist. Zu jedem Warum gehört also immer der Check: Bringt die Antwort uns zu einer Lösung, die hilft? Du ziehst damit Stufen ein. Erst einmal löst du das Problem. Dann schaust du, wie du gleichartige Probleme in Zukunft verhindern kannst.

Im Alltag nehmen sich viele Menschen zu wenig Zeit, ihre Probleme wirklich zu verstehen. Spätestens, wenn wir Kinder bekommen, lernen wir das. Denn Kinder sind auch Arbeit. Und wenn wir ihren Sorgen nicht auf den Grund gehen, dann werden wir ihnen nicht gerecht. Workarounds und Quickfixes bringen uns nicht einmal vom Bett bis zum Waschbecken.

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