Der größte Produktivitätskiller: Steve Jobs erkannte ihn schon 1986

Steve Jobs kannte sich mit Produktivitätskillern aus (Foto: Apple)
Von erfolgreichen Menschen können Fach- und Führungskräfte lernen – so auch von Steve Jobs. Der Apple-Gründer galt Zeit seines Lebens als sehr ambitioniert und hat seine Ziele immer mit Leidenschaft und Fokus verfolgt. Neben Apple hat Jobs auch die IT-Firma Next gegründet, die später von Apple für 429 Millionen US-Dollar aufgekauft wurde. Aus dieser Zeit gibt es einige Dokumente, die heute viel über Jobs Führungsstil aussagen.
Steve-Jobs-Memo: Meetingfreier Donnerstag?
Eines dieser Dokumente ist ein Team-Memo an die Belegschaft von Next. Darin identifiziert Steve Jobs einen aus seiner Sicht größten Produktivitätskiller – die Rede ist von Meetings. „Unser Unternehmen basiert auf dem Prinzip, dass ein paar gute Leute ein großartiges Produkt produzieren können, wenn sie nicht von zwei Dingen zurückgehalten werden“, leitet die Unternehmer-Ikone ein und geht in Folge auf die zwei Punkte genauer ein.
Abgehalten werden Talente seiner Meinung nach vor allem dann, wenn sie unnötig viel Zeit dafür aufbringen müssen, große Organisationen davon zu überzeugen, was sie für richtig halten. Und dass sie ihre persönliche Zeit anstatt mit Design, Marketing oder was auch immer zu verbringen, aufwenden müssen, um andere Menschen anzuweisen, diese Aufgaben im Zweifel viel schlechter zu erledigen. In beiden Fällen stecken sie in Gesprächsrunden.
Um das zu vermeiden, hat Steve Jobs auch Vorschläge gemacht. Dazu zählt, dass „wir alle Zeit für ungestörte Einzelarbeit brauchen“. Er sprach damals von seinen Ingenieuren, doch dieser Tipp lässt sich problemlos auch auf andere Teams und Berufsgruppen übertragen. Seine Leute sollten einen Tag in der Woche komplett ohne Besprechungen bekommen und er war der Meinung, dass der Donnerstag dafür perfekt geeignet sei.

Steve Jobs hat ein Memo an die Next-Belegschaft formuliert: „Unser Unternehmen basiert auf dem Prinzip, dass ein paar gute Leute ein großartiges Produkt produzieren können, wenn sie nicht von zwei Dingen zurückgehalten werden.“ (Bild: Next)
Zu viele Meetings fressen Zeit
In der Vergangenheit haben auch andere Tech-Unternehmer oftmals radikal wirkende Meeting-Regeln aufgesetzt: Tesla-CEO Elon Musk erteilte seinen Mitarbeitenden beispielsweise die Erlaubnis, ein Meeting sofort verlassen zu dürfen, sofern der besprochene Inhalt für sie irrelevant wird. Amazon-Gründer Jeff Bezos hat für wichtige Konferenzen stets narrativ geschriebene Memos erwartet, die in der Regel sechs Seiten lang sind.
Alles neu in Sachen der hauseigenen Meetingkultur machte auch bereits Shopify. Das Unternehmen, das eine gleichnamige E-Commerce-Infrastruktur-Plattform betreibt, hatte Ende 2022 einen Frühjahrsputz für die Kalender des Teams angekündigt. Die Belegschaft durfte für das aktuelle Jahr weniger wiederkehrende Termine und andere regelmäßige Verpflichtungen erwarten. Gründer Tobi Lütke bezeichnete Meetings sogar als „Bug“.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 04.05.2023 veröffentlicht, interessiert jedoch immer noch sehr viele unserer Leser:innen. Deshalb haben wir ihn aktualisiert und hier nochmals zur Verfügung gestellt.