„Entweder reich oder am Arsch“: Stärken Streamingdienste die illegale Kopierszene?
Die P2P-Release-Gruppe Evo gibt der Profitgier der Filmindustrie die Schuld an ihrer wachsenden Bekanntheit. „Vielleicht gäbe es nicht so viel Piraterie im Internet, wenn sich Studios ein bisschen mehr um den Verbraucher kümmern würden. Aber es ist ihnen egal, was zählt, ist Profit, Profit und Profit“, sagte ein Mitglied von Evo dem Onlinemagazin Torrentfreak. Die fragmentierte Streaming-Landschaft mache illegale Kopien wieder relevant.
Ein durchschnittlicher Mensch müsse „heute reich sein oder man ist am Arsch, angesichts von Disney Plus, Netflix, Amazon Prime und Paramount Plus und was sie sich noch einfallen lassen.“
Evo, kurz für Evolution, ist eine P2P-Gruppe, die seit Jahren viele illegale Kopien neuer Filme und TV-Shows lange vor den offiziellen Premieren veröffentlicht. Darunter waren Oscar-Anwärter, aber auch mehrere Netflix-Titel, die aus Festivalvorführungen stammten. Evo konnte vor wenigen Wochen, vor der offiziellen Premiere in den USA, als Erster eine hochwertige Kopie des Science-Fiction-Films Dune veröffentlichen.
„Du zahlst bereits für ein Abonnement und musst noch zusätzlich bezahlen, um auf einen Film zuzugreifen, den du kostenlos bekommen solltest? Und nicht nur das, man muss für einen Film, der in ein bis zwei Monaten kostenlos auf Disney Plus erscheint, rund 30 US-Dollar bezahlen?“, fragte Evo in dem Interview zum Thema Premieren bei Streamingdiensten.
Zudem behauptete Evo, die Bereitstellung der illegalen Kopien ohne Gewinnabsichten zu betreiben. „Wir ziehen überhaupt keinen Gewinn aus diesem Hobby. Wir machen es zum Spaß“, und weil sie gerne Menschen helfen würden. „Wir wissen, dass wir vielen Menschen helfen, die es sich nicht leisten können, ins Kino zu gehen oder weil dies aufgrund von Covid-19 nicht mehr möglich ist“, erklärte die Gruppe.
Autor des Artikels ist Achim Sawall.
Schade, dass ihr diesen Unfug hier so unkommentiert wiedergebt. Ich bin auch kein Freund dieser zunehmenden Fragmentierung. Mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten die Piraterie zu rechtfertigen finde ich allerdings ziemlich daneben.
Wenn jemand unbedingt einen Film direkt zum Release sehen will und nicht ein paar Wochen warten kann, soll er halt extra was bezahlen.
Im übrigen bieten (fast?) alle Streamingdienste Monatsabos an. Man kann ohnehin nicht alles auf einmal gucken. Alle paar Monate kündigen und den Dienst wechseln und man muss nichts „verpassen“