Fundstück
335.000 Dollar für Prompt Engineers: „KI-Flüsterer“ in Firmen heiß begehrt

300 Millionen Arbeitsplätze könnten laut einem Goldman-Sachs-Bericht weltweit von KI-Tools wie ChatGPT gefährdet sein. Besonders betroffen sind administrative und juristische Funktionen.
Ein Job, der zumindest in der nahen Zukunft nicht ersetzt wird, ist der des Prompt Engineers. Die „KI-Flüsterer“ gehören seit dem Run auf die Dienste von ChatGPT und Co zu den begehrtesten Fachkräften.
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Wie Bloomberg berichtet, hat das Google-Startup Anthropic gerade eine Stelle eines Prompt Engineers ausgeschrieben. Gebotenes Jahresgehalt: bis zu 335.000 US-Dollar. Immerhin 230.000 Dollar gibt es bei der kalifornischen Firma Klarity für eine ähnliche Stelle.
Die Anforderungen sind gleich: Prompts, also Befehle für die KI-Tools, entwickeln, mit denen das beste Output herausgekitzelt werden kann. Die Prompt Engineers wirken dabei als eine Art Dolmetscher:in zwischen Mensch und Maschine.
Interessanterweise finden sich unter den Prompt Engineers im englischsprachigen Raum viele Absolvent:innen aus den Bereichen Geschichte, Philosophie oder Sprache. Schließlich geht es bei den generativen Sprachmodellen wie OpenAIs GPT-4 um das Entwerfen möglichst kurzer Befehle für ein möglichst umfassendes Ergebnis.
Neben den IT-Firmen, die selbst KI-Modelle entwerfen, kommt die Nachfrage nach Prompt Engineers auch aus ganz anderen Bereichen, etwa aus Finanzfirmen, Anwaltskanzleien oder Versicherungen. Sie alle experimentieren derzeit unter Hochdruck mit dem Einsatz von ChatGPT und anderen KI-Chatbots oder KI-Tools.
Die höchsten Gehälter können derweil Personen verlangen, die selbst ein KI-Startup gegründet haben oder sonstige hochwertige KI-Expertise nachweisen können. Profi-Prompt-Engineers können ihren Preis derzeit selbst bestimmen.
Ob sich aber jede Firma solche Profis leisten kann und will, steht auf einem ganz anderen Blatt. Die Frage ist zudem, wie lange der Run auf die „KI-Flüsterer“ noch anhält.
Noch vor zwei Jahren waren Expert:innen auf den Gebieten Blockchain, Non-Fungible Token (NFT) und Kryptowährungen ähnlich heiß begehrt wie heute KI-Expert:innen. Bei den Kryptofirmen gab es dagegen große Entlassungswellen.
Entsprechend vorsichtig urteilt Adrian Weller, Forschungsdirektor für maschinelles Lernen an der University of Cambridge über die derzeitige Situation.
„Ich wäre mir nicht so sicher, dass es noch lange so weitergeht“, so Weller. Interessierte sollten sich zudem nicht zu sehr mit dem aktuellen Stand des Prompt Engineering aufhalten. „Es beginnt sich ziemlich schnell zu entwickeln.“
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