Nach gut 20 Jahren hat sich der Games-Publisher Remedy Entertainment, der unter anderem die Thriller-Spielreihe Alan Wake entwickelt hat, 2023 für ein Logo-Redesign entschieden.
Jetzt sorgt das neu aufgelegte Logo allerdings für Ärger: Das R im neuen Remedy-Schriftzug soll dem R des Rockstar-Games-Logos zu ähnlich sein – findet zumindest die Rockstar-Mutter Take Two Interactive.
Anspruch auf ein R: Rockstar-Mutter ficht Markeneintrag an
Während das alte Remedy-Logo die stilisierte Silhouette eines Projektils enthielt, arbeitet das neue Design ohne Projektil, dafür aber mit neuer Schrift und Schatten. „Die Kugel im Buchstaben R im alten Logo stand für die Ära von Max Payne, aber das Remedy von heute ist viel größer als ein einziges Spiel“, hieß es von dem finnischen Entwicklerstudio zum Release des neuen Logo.
Einen Tag vor der öffentlichen Redesign-Ankündigung im April 2023 hatte Remedy Entertainment The Verge zufolge auf EU-Ebene einen Antrag auf Markenanmeldung eingereicht, gut einen Monat später verzeichneten auch das britische Markenrechtsregister und das US-amerikanische Pendant entsprechende Anträge.
Und genau hier kommt Take Two Interactive ins Spiel: Mit der Begründung, dass das neue Logo zu „Verwirrung in der Öffentlichkeit“ führen könnte, hat die Rockstar-Mutter im Juli und im September bei den zuständigen EU- und UK-Behörden Einspruch gegen die Markenanmeldungen von Remedy Entertainment erhoben. Aufgefallen ist das jetzt dem Respawnfirst-Journalisten Jake Rodriguez.
Take Two Interactive versus Remedy Entertainment: Skurriles Detail
Take Two Interactive ist dafür bekannt, sich immer wieder in Markenrechtsstreits zu begeben: So hatten die GTA-Macher 2021 beispielsweise erfolgreich die Namensrechte des beliebten schwedischen Actionabenteuers It Takes Two angefochten.
Skurril am Streit mit Remedy Entertainment ist allerdings, dass die beiden Studios eigentlich gerade gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Rockstar Games finanziert die Remakes von Max Payne 1 und 2, die bei Remedy Entertainment gerade entstehen. Das finnische Studio hatte die Rechte für Max Payne vor Jahren an Take Two Interactive verkauft.
Das letzte Wort im Streit um das R ist bislang noch nicht gesprochen: Auf EU-Ebene sieht es derzeit nach einer außergerichtlichen Einigung aus, beide Studios hatten eine Verlängerung der zweimonatigen Bedenkzeit beantragt. Falls aus der Einigung nichts wird, beginnt frühestens im September 2025 ein klassischer Rechtsstreit – in dem Take Two Interactive noch einmal bis November Zeit hätte, eine umfangreiche Beweissammlung vorzulegen.