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Forschende entdecken schnelle Radioblitze aus einer weit entfernten Galaxie – und haben Fragen

Astronom:innen ist es gelungen, ein besonderes Phänomen extragalaktischer Radiostrahlung nicht nur aufzuzeichnen, sondern auch zu verorten. Das jedoch wirft weitere Fragen auf, auf die die Wissenschaftler:innen noch keine Antwort haben.

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Was hat es mit den Fast Radio Bursts auf sich, die Astronom:innen immer wieder verzeichnen? (Bild: Zhengzaishuru / Shutterstock)

Astronom:innen und Astrophysiker:innen der West Virginia University haben einen Fast Radio Burst entdeckt, der ihnen neue Hinweise zu seiner Herkunft liefert, gleichzeitig aber auch infrage stellt, was Wissenschaftler:innen bisher über das Phänomen zu wissen glaubten.

FRB190520 wirft Fragen auf

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Fast Radio Bursts (FRB) – oder auch schnelle Radioblitze oder Extragalactic Fast Radio Transients – sind astronomische Phänomene aus entfernten Galaxien, bei denen innerhalb von Millisekunden so viel Radiostrahlung beziehungsweise Energie ausgestoßen wird, wie die Sonne sonst an mehreren Tagen produziert. Dabei handelt es sich um eine vergleichsweise junge Entdeckung; der erste FRB wurde 2007 ebenfalls an der West Virginia University aufgezeichnet. Seitdem haben Astronom:innen rund 800 weitere entdeckt.

Von links nach rechts: FBR190520 in optischer, infraroter und Radiowellen-Aufnahme. (Bild: Kshitij Aggarwal)

FRB190520, wie die Entdeckung von Kshitij Aggarwal und seinen Kolleg:innen offiziell heißt, eignet sich für die Forschung besonders gut, weil er immer wieder diese punktuellen Energiemengen ausstößt – obendrein auch noch recht regelmäßig: innerhalb von sechs Monaten im Jahr 2020 beispielsweise über 75 Mal.

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Wie weit ist FRB190520 von uns entfernt?

Die Forscher:innen aus West Virginia konnten mithilfe zweier Teleskope ermitteln, dass FRB190520 in einer bestimmten Zwerggalaxie seinen Ursprung hat – die befindet sich ungefähr drei Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Zugleich führten die Expert:innen auch Berechnungen anhand der Dispersion oder Streuung – im Prinzip der Frage, wie ausgedehnt ein FRB ist, wenn er auf der Erde ankommt – durch. Laut dieser Berechnungen müsste FRB190520 allerdings ungefähr 30 Milliarden Lichtjahre entfernt von uns entstanden sein. Bei allen bisher untersuchten FRB stimmten die Entfernungen der berechneten und ermittelten Ursprünge allerdings überein.

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Für die Wissenschaftler:innen bedeutet das nun vor allem eins: Abstandsschätzungen auf Basis der Dispersion können falsch sein.

Und wie geht es weiter?

Offen ist jedoch die Frage, warum von der Stelle, an der FRB190520 vermutet wird, auch ein dauerhaftes und deutlich schwächeres Radiosignal ausgesendet wird. Von den bisher 800 entdeckten FRB trifft das nur auf insgesamt zwei zu.

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Warum es FRB überhaupt gibt und wie sie entstehen, ist ebenfalls unklar. Auch die Frage, warum die Dispersion bei FRB190520 so viel stärker ausfällt als bei den anderen bekannten FRB, können die Wissenschaftler:innen nicht beantworten.

Deshalb wollen die Astronom:innen und Astrophysiker:innen FRB190520 jetzt genauer untersuchen. Dazu setzen sie auf die Unterstützung ihrer internationalen Kolleg:innen sowie zahlreiche unterschiedliche Teleskope überall auf der Welt. Außerdem hoffen sie, dass die weitere Forschung an FRB im Allgemeinen früher oder später weitere Erkenntnisse bringen wird.

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