![Rakuten zieht bei deutschem E-Commerce-Marktplatz den Stecker Rakuten zieht bei deutschem E-Commerce-Marktplatz den Stecker](https://images.t3n.de/news/wp-content/uploads/2020/08/Rakuten-Kennenlern-Angebot.jpg?class=hero)
Noch im August hatte Rakuten eine groß angelegte Marketingoffensive angekündigt, die sich vor allem an Händler in Deutschland, Großbritannien und Frankreich richten sollte. Jetzt kündigt das Unternehmen an, den deutschen Marktplatz schließen zu wollen – und das schon Mitte Oktober.
„Wir bedauern sehr, Ihnen heute mitteilen zu müssen, dass der Rakuten-Marktplatz Rakuten.de für Kunden und Händler in Deutschland ab dem 15. Oktober keine neuen Bestellungen mehr entgegennehmen wird“, heißt es in einem Mailing, das an Händler versandt wurde. Man werde den Händlern weiterhin mit Club R, einem offenen E-Commerce-Modell, ähnlich wie in Spanien und Großbritannieren weiter am Markt bleiben.
Rakuten: 10 Jahre Deutschlandgeschäft
Damit ist das Kapitel Rakuten in Deutschland nach rund zehn Jahren aber noch nicht gänzlich beendet. Das Unternehmen betont, dass andere Geschäftsbereiche der Rakuten-Gruppe, darunter Rakuten TV, Rakuten Viber, Tolino und Rakuten Advertising, auch weiterhin in Deutschland präsent sein werden. Rakuten erklärt, der Schritt spiegele die „Herausforderungen, das Geschäft und die Plattform des Rakuten Marktplatzes in Deutschland zu einer relevanten Marktpräsenz zu führen, wider.“ Die E-Commerce-Plattform bot zuletzt nach eigenen Angaben mehr als 21 Millionen Produkte von über 5.500 aktiven Händlern in Deutschland an – lag damit aber selbst nach zehn Jahren gerade einmal auf Platz fünf der Marktplätze in Deutschland. Vor Deutschland wurden bereits einige andere Ländergesellschaften geschlossen.
Das Unternehmen will seine Handelspartner bis Mitte Oktober weiterhin in ihrem Geschäftsbetrieb unterstützen. Kunden empfehlen wir aber, spätestens jetzt lieber beim jeweiligen Händler direkt zu bestellen. Wer allerdings noch über Superpunkte von Rakuten verfügt, sollte diese zeitnah verwenden, kann sie ansonsten aber auch nutzen, um Serien und Filme bei Rakuten TV anzusehen und um mit Viber Out zu telefonieren. Zusätzlich, erklärt ein Unternehmenssprecher, werde das Unternehmen auch die Option integrieren, Points in Shop-Kredit-oder Geschenkkarten von Marken wie Douglas, Ikea oder Media Markt umzuwandeln.
Wie viele Mitarbeiter von dem Schritt betroffen sind, teilte das Unternehmen nicht mit. Immerhin erklärt man, die betroffenen Mitarbeiter erhielten Abfindungspakete, die über die marktüblichen Anforderungen hinausgehen, und man werde sie bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützen.
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