Rakuten zieht bei deutschem E-Commerce-Marktplatz den Stecker

Noch im August hatte Rakuten eine groß angelegte Marketingoffensive angekündigt, die sich vor allem an Händler in Deutschland, Großbritannien und Frankreich richten sollte. Jetzt kündigt das Unternehmen an, den deutschen Marktplatz schließen zu wollen – und das schon Mitte Oktober.
„Wir bedauern sehr, Ihnen heute mitteilen zu müssen, dass der Rakuten-Marktplatz Rakuten.de für Kunden und Händler in Deutschland ab dem 15. Oktober keine neuen Bestellungen mehr entgegennehmen wird“, heißt es in einem Mailing, das an Händler versandt wurde. Man werde den Händlern weiterhin mit Club R, einem offenen E-Commerce-Modell, ähnlich wie in Spanien und Großbritannieren weiter am Markt bleiben.
Damit ist das Kapitel Rakuten in Deutschland nach rund zehn Jahren aber noch nicht gänzlich beendet. Das Unternehmen betont, dass andere Geschäftsbereiche der Rakuten-Gruppe, darunter Rakuten TV, Rakuten Viber, Tolino und Rakuten Advertising, auch weiterhin in Deutschland präsent sein werden. Rakuten erklärt, der Schritt spiegele die „Herausforderungen, das Geschäft und die Plattform des Rakuten Marktplatzes in Deutschland zu einer relevanten Marktpräsenz zu führen, wider.“ Die E-Commerce-Plattform bot zuletzt nach eigenen Angaben mehr als 21 Millionen Produkte von über 5.500 aktiven Händlern in Deutschland an – lag damit aber selbst nach zehn Jahren gerade einmal auf Platz fünf der Marktplätze in Deutschland. Vor Deutschland wurden bereits einige andere Ländergesellschaften geschlossen.
Das Unternehmen will seine Handelspartner bis Mitte Oktober weiterhin in ihrem Geschäftsbetrieb unterstützen. Kunden empfehlen wir aber, spätestens jetzt lieber beim jeweiligen Händler direkt zu bestellen. Wer allerdings noch über Superpunkte von Rakuten verfügt, sollte diese zeitnah verwenden, kann sie ansonsten aber auch nutzen, um Serien und Filme bei Rakuten TV anzusehen und um mit Viber Out zu telefonieren. Zusätzlich, erklärt ein Unternehmenssprecher, werde das Unternehmen auch die Option integrieren, Points in Shop-Kredit-oder Geschenkkarten von Marken wie Douglas, Ikea oder Media Markt umzuwandeln.
Wie viele Mitarbeiter von dem Schritt betroffen sind, teilte das Unternehmen nicht mit. Immerhin erklärt man, die betroffenen Mitarbeiter erhielten Abfindungspakete, die über die marktüblichen Anforderungen hinausgehen, und man werde sie bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützen.
Das könnte dich auch interessieren:
- Weihnachtsgeschäft und Corona: Wie sich Händler optimal vorbereiten
- Warum Onlinehändler vor allem den Sonntagabend im Visier haben sollten
- Kaufabbruch in der Kassenzone: So optimierst du international deinen Bezahlprozess
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team