
Durch die Ransomware-Attacke muss in Somerset County derzeit für die Titelrecherchen auf klassische Papierakten zurückgegriffen werden. (Foto: Nirat.pix / Shutterstock)
Im US-amerikanischen Somerset County legt Ende Mai 2022 eine Ransomware-Attacke die Stadtverwaltung lahm. Die Beamt:innen in dem Landkreis in New Jersey können unter anderem nicht mehr auf Daten wie Grundbucheinträge zugreifen. Betroffen sind die meisten Dienste der Verwaltung, die einen Internetzugang benötigen.
Zugänglich nur Daten aus Papier-Akten von vor 1977
Damit rutschte der Landkreis unfreiwillig in die Vergangenheit. Daten wie die, die beispielsweise bei Nachlassfällen benötigt werden, können nicht digital genutzt werden. Zugänglich ist, was klassisch auf Papier geschrieben ist. Konkret sind das bei sogenannten Titelrecherchen, wie beispielsweise Grundbucheinträgen, Inhalte, die als Papier-Akten auf vor 1977 datiert sind.
Dazu betrifft der Cyberangriff auch die E-Mail-Dienste des County. Die Beamt:innen mussten sich Abhilfe schaffen: Sie richteten sich Gmail-Konten ein. Diese sind notwendig, wie CNN berichtet, damit die Bewohner:innen beispielsweise das Notfall- und Sheriff-Büro per E-Mail kontaktieren können.
Ransomware-Angriff beeinträchtigt auch Ersatzwahlschein-Beantragung
Die Attacke hat außerdem auch Auswirkungen auf die Beantragungen für Ersatzwahlscheine für die bevorstehende Vorwahl im Juni 2022 in New Jersey. Das Webformular ist durch die Ransomware-Attacke nicht nutzbar. Allerdings können Einwohner:innen die Unterlagen telefonisch oder persönlich beantragen, die Telefonleitungen sind nämlich nicht von dem Hackerangriff betroffen. Auch die Notfallsysteme bekamen von dem Erpressungstrojaner nichts ab. Betroffen sind somit das IT- und das Mail-System. Bis beides wieder vollständig funktioniere, werde es mehrere Tage dauern, sagte der Direktor der Öffentlichkeitsarbeit von Somerset County, Nathan Rudy, gegenüber CNN.
Wer hinter dem Ransomware-Angriff steckt, ist Ende Mai 2022 unklar.