Retouren bei Zalando: Onlinehändler verkürzt die Rückgabefrist drastisch
Als Zalando 2008 den deutschen Modemarkt betrat, machte der Onlinehändler einiges anders als die Konkurrenz. Neben lauter und auffälliger Werbung wollte das junge Unternehmen nicht zuletzt mit der langen Rückgabefrist von 100 Tagen punkten. Doch damit ist bald schon Schluss.
Zalando verkürzt Rückgabefrist von 100 auf 30 Tage
Wie Zalando in einer E-Mail an Kund:innen in Deutschland, den Niederlanden und Italien erklärt, verkürzt sich der Zeitraum, innerhalb dessen ungetragene Waren kostenlos zurückgeschickt werden können, ab dem 7. Januar von 100 auf 30 Tage. Kund:innen, die vor dem 7. Januar bestellen, kommen noch in den Genuss der längeren Frist.
Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit einer verbesserten Verfügbarkeit von Artikeln – man könne so „ein größeres Sortiment anbieten“ und habe „beliebte Artikel schneller wieder auf Lager.“ Im Gegensatz zu anderen Onlineversendern, die inzwischen eine Gebühr für Rücksendungen erheben, hält Zalando an der kostenlosen Retoure aber fest.
Für mehr 90 Prozent der Kund:innen mache diese Neuerung keinen Unterschied, erklärte Zalando bereits am 31. Dezember 2024 gegenüber Fashion United. Die große Mehrheit der Besteller:innen schicke nicht gewünschte Artikel innerhalb von 30 Tagen zurück. Das dürfte nicht zuletzt auch damit zusammenhängen, dass das auch die Zahlungsfrist ist, die Zalando seinen Kund:innen einräumt.
Vermutlich stecken zudem auch logistische Gründe hinter der Änderung: In der schnelllebigen Modewelt sind 100 Tage eine lange Zeit, innerhalb derer eine aktuelle Kollektion ohne Weiteres veraltet sein kann. Dazu kommt der Faktor der Jahreszeiten: Wer im August Bademode bestellt, sie dann nicht trägt und drei Monate später im November retourniert, hat keinen Schaden. Der Versandhändler hingegen sitzt auf Artikeln, die keine Saison haben und vermutlich nicht zeitnah abverkauft werden können.