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Analyse

Zalando: Warum sich Händler:innen die Marke Zeos merken sollten

Modehändler Zalando hat mit intensiven Sparmaßnahmen im vergangenen Geschäftsjahr deutlich weniger Umsatz gemacht, aber bleibt gewinnseitig auf Kurs. Womit das Unternehmen im neuen Geschäftsjahr wachsen will und warum das gelingen könnte.

4 Min.
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Zalando weiß deine Maße – mit nur zwei Fotos. (Bild: Zalando)

Zalando ist auf einem guten Weg, den eingeschlagenen Kurs – weg vom reinen Händler, hin zur Plattform mit B2C- und B2B-Geschäft – erfolgreich umzusetzen. Das führende E-Commerce-Ökosystem für den europäischen Mode- und Lifestyle-Markt zu werden, haben sich die Berliner bereits vor Jahren auf die Fahnen geschrieben. Doch man will mehr sein als reine Verkaufsplattform – und nach weniger erfreulichen Zahlen im vergangenen Jahr  könnte der aktuelle Sparkurs auch funktionieren.

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So positioniert sich Zalando im B2C-Bereich über Qualität als Differenzierungsmerkmal, um seinen Kund:innen das bestmögliche Einkaufserlebnis für Mode und Lifestyle zu bieten. Zudem weiten die Berliner ihr Angebot in Richtung „Kinder & Familie” sowie „Sport” mit personalisierten Beratungs- und Unterhaltungselementen für die Kundschaft aus. Im B2B-Bereich dagegen erweitert Zalando seine Logistik-, Software- und Service-Infrastruktur, sodass Markenpartner und Einzelhändler gleichermaßen europaweite Transaktionen umsetzen können. Man sehe hier ein „Multi-Milliarden-Euro-Potenzial, das man entwickeln wolle.

Zalando steigert Profitabilität trotz schwierigem Markt

Doch ganz so weit ist es noch nicht – und die Geschäftszahlen spiegeln die aktuelle Marktsituation wider. Die Konzernerlöse und der Umsatz der über die Plattform gehandelten Waren (GMV) schrumpften im vergangenen Jahr, wobei Zalando dennoch beim Gewinn deutlich zulegen konnte. Der Warenumsatz ging in 2023 um 1,1 % auf 14,6 Milliarden Euro zurück, während der Konzernumsatz um 1,9 % auf 10,1 Milliarden Euro sank. Die bereinigte Ebit-Marge lag bei 3,5 Prozent, was einen Anstieg um 1,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

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Verantwortlich dafür sind unter anderem die wachsende Anzahl an Partnern, die auf Zalandos Logistiklösungen setzt und der höhere Anteil des Partnergeschäfts an den Konzernerlösen. Im vierten Quartal konnte die Geschäftsführung offenbar die Profitabilität nachhaltig steigern und die Bruttomarge verbessern, wodurch das bereinigte Ebit im Jahresvergleich entsprechend der Unternehmensprognose um 25 % auf 183 Millionen Euro stieg. „Gemeinsam mit unserer gesunden Bilanz ermöglicht uns dies, weiterhin in strategisch wichtige Bereiche im Sinne unserer Ökosystem-Vision zu investieren“, erklärt Sandra Dembeck, CFO von Zalando.

2024 wolle man wieder Wachstum erreichen, aber natürlich auch die Profitabilität steigern und in zukünftig relevante Felder investieren, heißt es. Eine Steigerung des Erlöses und des Umsatzes zwischen 0 und 5 % im Vergleich zu 2023 seien möglich – da legt sich das Unternehmen in der aktuellen Unsicherheit also wenig fest. Längerfristig strebe man, so erklärt das Unternehmen mit Blick auf die Aktionär:innen sowohl für das Bruttowarenvolumen (GMV) als auch für den Umsatz in den nächsten fünf Jahren eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 5-10 Prozent an.

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Aufschlussreicher ist aber eine andere Aussage: Zalando will langfristig rund 15 Prozent des europäischen Modemarktes mit einem Gesamtvolumen von 450 Milliarden Euro mit seinem Ökosystem-Ansatz rund um die Wachstumsfelder B2C und B2B bedienen. Robert Gentz, Co-CEO von Zalando, führt aus, man plane auch „neue Angebote, die zum jeweiligen Lebensstil unserer europaweit 50 Millionen Kund:innen passen sowie personalisierte, inspirierende und unterhaltsame Inhalte, die weit über die reine Transaktion hinausgehen.“ Ähnlich wie bei den großen Mitbewerbern Otto und Amazon dürfte im B2B-Bereich die Logistik sowie die Service-Infrastruktur und die relevanten Softwarelösungen entscheidend zum Ertrag beitragen.

Mehr Sportartikel und Waren rund um Kinder und Familie

Beim Einkaufserlebnis der Endkund:innen geht’s einmal mehr um Loyalty und Personalisierung von Services, um ein möglichst smoothes Einkaufserlebnis. Zalando bemüht sich seit Jahren, mit einer markenspezifischen Gößenberatung die Retourenquote zu senken und setzt hier auch auf Künstliche Intelligenz. Etwa 60 Prozent aller auf Zalando angebotenen Artikel seien bereits mit einer Größenempfehlung versehen. Darüber hinaus will Zalando die Beratungsfunktionen und insbesondere das Angebot in den Bereichen „Sport” sowie „Kinder & Familie” ausbauen. Man sei sich bewusst, dass sich gerade im familiären Umfeld die Bedürfnisse kontinuierlich verändern, während Kinder aufwachsen und eigene Lifestyle-Interessen entwickeln. Mehr als die Hälfte der Konsumausgaben eines europäischen Durchschnittshaushalts entfallen nach Berechnungen des Unternehmens auf Lifestyle-Produkte. Daraus ergeben sich weitere Wachstumspotenziale für Zalando.

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Und natürlich spielt auch das datenbasierte Marketing eine entscheidende Rolle, eine Entwicklung, die ja gerade bei Zalando nicht neu ist. Mit der Übernahme von Highsnobiety und der Einführung von Stories auf Zalando im vergangenen Jahr hat Zalando diesen Weg bereits eingeschlagen. Zudem bietet das Unternehmen seinen Kund:innen mit Features wie dem daten- und KI-gestützten Zalando Assistant die Option einer personalisierten Beratung, die es ihnen erleichtert, durch die Produktpalette von Zalando zu navigieren und das Gesuchte zu finden. „Durch die Nutzung unserer eigenen Daten und neuer Technologien können wir spannende Inhalte in das digitale Einkaufserlebnis integrieren und den personalisierten Austausch mit unseren Kund*innen ermöglichen. Es gibt enormes Potenzial, die Interaktion mit Kund*innen auf eine völlig neue Ebene zu heben“, schwärmt David Schneider, Gründer und Co-CEO von Zalando.

Zeos: B2B-Geschäft soll über Logistik und Software wachsen

Merken sollte man sich im B2B-Umfeld die kürzlich eingeführte Marke Zeos, über die Zalando E-Commerce-Transaktionen auf und außerhalb von Zalando ermöglichen will, die von Kund:innen beispielsweise auf About You, ASOS oder Otto getätigt werden. Unter der Marke bündelt Zalando sein Logistik- und Technologiegeschäft – und sein Netzwerk von 12 Logistikzentren, rund 20 Retourenzentren und mehr als 40 lokalen Transportdienstleistern. Auch Tradebyte zählt hierzu, ein Marketplace- Integrator, der schon seit 2016 zu Zalando gehört. Zeos biete damit einzigartige Lösungen für den internationalen E- Commerce, gerade mit den unterschiedlichen Sprachen, Währungen, lokal relevanten Zahlungs-, Liefer- und Rücksendeoptionen sowie Eigenheiten bei den Vertriebskanälen.

Die drei Bereiche – Logistik und Retouren, Software und digitale Dienstleistungen sowie weitere Dienstleistungen wie Cashflow oder Produktpräsentation – sind modular aufgebaut und können durch die Partner als Paket oder einzeln genutzt werden. Das „Spotify der Mode“ oder „Betriebssystem für die Mode- und Lifestyle-Branche“, das Zalando-Manager:innen immer wieder als beliebtes Schlagwort im „Multi-Channel-E-Commerce“ nutzten, es ist also durchaus auf einem guten Weg – und lässt noch einiges erwarten.

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