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Retouren: Rund 50 Prozent der Zalando-Pakete werden wieder zurückgeschickt

Amazon-Pakete. (Foto: Shutterstock)
Einige Hundert Millionen Pakete und Päckchen, die jährlich in Deutschland verschickt werden, sind Retouren. Einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge, die der Zeitung Die Welt vorliegt, sollen deutsche Onlineshopper schon jede achte Bestellung zurückschicken. Beim auf Kleidung und Schuhe spezialisierten Onlinehändler Zalando liegt die Retouren-Quote dem Unternehmen zufolge sogar bei rund 50 Prozent, wie Mitgründer David Schneider der Welt sagte.
Der Rückversand wird laut Bitkom vor allem von jüngeren Online-Käufern ausgiebig genutzt. 14- bis 29-Jährige schicken 18 Prozent ihrer bestellten Waren wieder zurück. Frauen nutzen die Rücksendemöglichkeit häufiger als Männer. Insgesamt, so Berechnungen der Zeitung, dürfte sich die Zahl der jährlich versendeten Retouren-Pakete auf einige Hundert Millionen belaufen. 3,5 Milliarden Sendungen sollen Kurier-, Express- und Paketdienste in Deutschland Schätzungen zufolge in diesem Jahr transportieren.
Die Zahl der Retouren ist der Umfrage zufolge in den vergangenen Jahren weiter deutlich angestiegen. Nachdem 2016 rund zehn Prozent der Online-Bestellungen zurückgeschickt wurden, waren es in diesem Jahr schon zwölf Prozent. 14 Prozent der Verbraucher schicken mehr als ein Viertel ihrer Einkäufe wieder retour. Allerdings gaben auch 27 Prozent der Befragten an, keine Pakete zurückzuschicken. Deutschland liegt hier – wie die Niederlande – im internationalen Vergleich übrigens weit vorne.
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Dass die Retouren-Quote in Deutschland so hoch ist, liegt auch daran, dass das Zurückschicken den Verbrauchern leicht gemacht wird. Neben der gesetzlichen Widerrufsfrist von 14 Tagen gibt es bei vielen Onlinehändlern eine hohe Kulanz, was den kostenlosen Rückversand angeht. Nicht ohne Grund: Denn für viele Onlineshopper ist der problemlose Rückversand eine wichtige Entscheidung bei der Wahl des Anbieters, was den Konkurrenzkampf zwischen den Onlinehändlern auch in diesem Bereich verschärft.
Es gibt aber Möglichkeiten, die teure Retouren-Quote – die Kosten für eine Rücksendung belaufen sich Schätzungen zufolge auf etwa zehn Euro – zu senken, wie der Bitkom rät. Demzufolge helfe es schon, wenn etwa bei Kleidung nicht nur die reine Größe angegeben werde, sondern auch, wie die Kleidung ausfalle. Auch 360-Grad-Bilder, Videos oder das Einholen von ehrlichem Kundenfeedback könnten dabei helfen, die prophylaktischen Mehrfachbestellungen zu verringern.
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Was für eine Verschwendung. Vor allem, wenn man bedankt, dass der größte Teil der zurückgeschickten Ware schlicht und einfach geschreddert wird, weil unverkäuflich.
Zalando&Co sollten sich ein Bonussystem wie die Krankenkassen zulegen: wer die Leistung (sprich: kostenlose Rücksendung) ein Jahr nicht in Anspruch nimmt, erhält einen Einkaufsgutschein der Summe X.
Problem gelöst
Kleidungsversender werden das Retourenproblem fast nicht lösen können.
Selbst wenn man ins Kaufhaus oder den Fashionladen geht, da passen und sitzen von zehn ausprobierten Teilen auch nur ein bis zwei. Und wenn man Pech hat, dann nur in einer doofen Farbe.
Die Klamottenhersteller könnten sich vielleicht mal auf einheitliche Größen und auch die Einhaltung der Größen einigen. Wenn ich eine Konfektionsgrößenspannen zwischen 98 und 106 ! bei verschiedenen Herstellern habe und auch eine 34er Jeans mal nur 31 Zoll hat oder bis 36 reicht, dann brauchen sich die Händler nicht wundern.
Und da helfen auch keine 360 oder 720 Grad Videos, was nicht passt passt nicht.