E-Sportwagen-Schmiede Rimac soll Bugatti übernehmen und an die Börse gehen
Fünf Milliarden Euro lautet der Wert, den Gründer und Mehrheitseigner Mate Rimac für den Börsengang des gleichnamigen Autounternehmens anpeilt. Das schreibt das Manager Magazin und beruft sich auf Insider-Kreise. Demnach bereiten Porsche und Rimac ein Gemeinschaftsunternehmen vor, das die VW-Sportmarke Bugatti übernehmen soll. Dabei sei ein Anteil von 55 Prozent für die kroatische Hypercar-Schmiede angedacht. Den Rest soll Porsche halten. Eine Sprecherin bestätigte die Pläne indirekt: Man prüfe mehrere Optionen. Es sei noch nichts entschieden.
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Bugatti-Übernahme: Es hängt nur noch an Details
Auf Nachfrage mehren sich die Anzeichen für diese Fusion. So sagte Porsche-Chef Oliver Blume, die drei Akteure passten gut zusammen. Er habe sich intensiv mit Bugatti auseinandergesetzt und dabei Rimac mit einbezogen. Mate Rimac ließ verlauten: „Komplexe Transaktionen dauern manchmal etwas länger.“ Es gäbe nur noch Formalitäten zu klären. Dass Porsche von Rimac begeistert ist, weiß man in der Szene schon länger. Erst kürzlich erhöhten die Zuffenhausener ihre Beteiligung, zudem soll Rimac bereits Komponenten für kommende Taycan-Modelle entwickeln. Blume sagt über das kroatische Startup, es sei sehr agil und gut in prototypischen Lösungen, bei Kleinserien und der Fähigkeit, Themen „anders zu denken“. Später spricht er über die „überragende Innovationskraft“ von Rimac. Die wolle er mit der Expertise Bugattis im Hypercar-Geschäft bündeln, um den technologischen Wandel der VW-Tochter zu beschleunigen und ihre Zukunft dauerhaft zu sichern.
Die nächste Generation Bugatti in Diskussion
Die französische Traditionsmarke soll Insidern zufolge zunächst die schon entwickelten Fahrzeuge fertigen und verkaufen. Im Laufe von 2023/2024 finanzieren die Partner dann den Wandel. Der erste Bugatti mit Rimac-Technologie könnte Planungen zufolge ein Plug-in-Hybrid werden. Bei Porsche hätte man ein vollelektrisches Modell bevorzugt, heißt es, aber Rimac habe Veto eingelegt. Der Gründer wolle eine Verbindung zwischen alter und neuer Welt schaffen. Er hat mit dem Supersportler Nevera bereits ein vollelektrisches Supercar im Angebot. Das Kontingent an dem zwei Millionen Euro teuren Wagen soll jedoch fast ausverkauft sein.