Roblox: Sicherheitsbehörden verhaften Teenager wegen virtueller ISIS-Aktivitäten

Ein 16-jähriger Teenager bekommt die jüngst verschärften Terrorgesetze des Stadtstaats Singapur zu spüren. Er wurde verhaftet, nachdem festgestellt worden war, dass er im Minecraft-Wettbewerber Roblox auf „mehreren Servern mit dem Thema Islamischer Staat“ gespielt hatte.
Nun ist der namentlich nicht genannte Minderjährige „mit einer Verfügung belegt, die seine Bewegungsfreiheit einschränkt und ihn daran hindert, öffentliche Erklärungen abzugeben“. Das berichtet die South China Morning Post (SCMP).
Der Minderjährige war für die Sicherheitsbehörde ISD in Singapur kein Unbekannter. Schon im Jahr 20202 waren die Fahnder auf ihn aufmerksam geworden.
Seinerzeit war er schon als Vierzehnjähriger damit auffällig geworden, viel Zeit mit Rollenspielen als ISIS-Kämpfer auf Roblox zu verbringen. Der ISD erklärt dazu: „Er nutzte die Plattform, um Konfliktzonen des Islamischen Staates […] nachzustellen, […] betrachtete sich selbst als Isis-Mitglied und schwor einem virtuellen Isis-Anführer im Spiel die Treue (Baiah). Er lebte seine Fantasien in dem Spiel aus – wo er Feinde tötete und Rollen als Sprecher und Chefpropagandist für seine virtuelle Isis-Fraktion übernahm.“
Informationen von CNA zufolge soll sich der Teenager von islamischen eschatologischen (endzeitlichen) Prophezeiungen angezogen gefühlt haben, nachdem er entsprechende Youtube-Videos angesehen hatte. Ebenso soll er Lieder des Islamischen Staates auf Musikstreamingplattformen konsumiert haben.
Der ISD ist sich sicher, dass der 16-Jährige „ein Interesse an rechtsextremen Inhalten hatte, einschließlich solcher, die antisemitisch waren und Neonazi-Gruppen unterstützten, deren Ideologie einen Rassenkrieg propagierte“.
Dabei sehen die Sicherheitsbehörden Kontakte zu dem 18-jährigen Muhammed Irfan, der schon im Dezember 2022 verhaftet worden war. Ihm wird vorgeworfen, er habe geplant, „ein islamisches Kalifat auf Coney Island in Singapur zu errichten“.
Die strengen Antiterrorgesetze Singapurs sind höchst umstritten, weil sie der Regierung erlauben, Terrorverdächtige bis zu zwei Jahre lang ohne Gerichtsverfahren zu inhaftieren.
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