Dieser Roboter-Gepard hat selbst Laufen gelernt und eine neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt
Der Schlüssel zum Erfolg bei laufenden Robotern ist Anpassungsfähigkeit. Sollen sie sich schneller und selbstbewusster über unterschiedliches Terrain bewegen, müssen sie vermutlich ihre Gangart und Geschwindigkeit ändern, wann immer Hindernisse ihren Weg kreuzen oder sich der Untergrund ändert.
Die Programmierung eines Roboters kann zwar jedes Mal manuell modifiziert und aktualisiert werden, wenn er auf ein neues Terrain trifft, über das er nicht erfolgreich navigieren kann, aber das ist ein zeitaufwendiger Prozess, der den Roboter unweigerlich jedes Mal zum Scheitern bringt, wenn er auf etwas Unbekanntes trifft.
Aus Fehlern lernen
Ein besserer Ansatz besteht darin, einen Roboter zu entwickeln, der durch Versuche und Irrtümer lernen und sein Verhalten und seine Bewegungen automatisch modifizieren und ändern kann, wenn er auf etwas Neues stößt. Forscher des MIT CSAIL entwickelten einen Mini-Geparden, der mithilfe von künstlicher Intelligenz und Simulationen all die Erfahrungen, die ein Kleinkind bei seinen ersten Gehversuchen macht, innerhalb kürzester Zeit erlebt und daraus lernt.
In nur drei Stunden erlebte der Roboter 100 Tage virtueller Abenteuer auf unterschiedlichstem Terrain und erlernte unzählige neue Techniken, um seine Gangart so zu adaptieren, dass er sich immer noch effektiv von A nach B fortbewegen kann, egal, was unter seinen Füßen passiert. Der Gepard kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 14 Kilometern pro Stunde – er ist also deutlich langsamer, als das tierische Vorbild, das eine Geschwindigkeit zwischen 80 und 130 Kilometern pro Stunde erreichen kann, aber in etwa so schnell wie ein zügig joggender Mensch. Und es ist ein Rekord. Noch nie rannte ein Roboter schneller.
In Sachen Ästhetik kann der kopflose Robo-Gepard auch noch etwas Nachhilfe gebrauchen. Aktuell wirkt er wie ein aufgedrehter Hundewelpe, der seine tapsigen Pfoten noch nicht ganz unter Kontrolle hat. Lustig anzusehen sind seine kurzen Sprints aber allemal – und sie dienen der Wissenschaft.