Hier ist ein Steinbock-Roboter, auf dem du reiten kannst – und wieso auch nicht
Ingenieure aus aller Welt versuchen, in der Robotikbranche den nächsten großen Coup zu landen. Manche, wie der Robodog Spot von Boston Dynamics, schaffen mittlerweile sogar einen echten Mehrwert. Andere Entwicklungen sind nichts mehr als Spielereien von eifrigen Bastlern, die in der Herstellung teuer und aufwendig zugleich sind und deren Nutzwert in keinem Verhältnis dazu steht.
Irgendwo da dürfte sich auch die neueste Kreation von Kawasaki einreihen. Der japanische Konzern hat einen Steinbock geschaffen, der Fracht oder sogar Passagiere transportieren kann. Leicht verderbliche Ware oder gestresste Reisende sollten dabei jedoch nicht auf die Wildziege gesetzt werden. Besonders eilig hat es der Vierbeiner nämlich nicht.
Kniend schneller als stehend
Bex, so der Name des Bocks, wurde kürzlich auf der International Robot Exhibition in Tokio offiziell vorgestellt und ist ein Ableger des Kaleido-Programms von Kawasaki, das seit 2015 an der Entwicklung zweibeiniger humanoider Roboter arbeitet. Die Robotik-Ingenieure von Kawasaki suchten nach einem guten Mittelweg zwischen der Geschicklichkeit eines zweibeinigen Roboters, der unebenes Gelände durchqueren kann, und der Zuverlässigkeit eines Roboters mit Rädern, der Gleichgewichtsprobleme vermeidet, indem er alle seine Räder immer auf dem Boden hält. So wurde die Idee für Bex geboren.
Für Zeiten, in denen Geschwindigkeit Priorität hat und die Routenplanung glatte, gepflasterte Oberflächen nutzen kann, kann der Roboter-Steinbock seinen Körper absenken und auf vier Radpaare umschalten, die sich an jedem Knie befinden, wodurch er in eine Art Elektroroller verwandelt wird. Hier kommt er auch auf deutlich höhere Geschwindigkeiten, als wenn er aufrecht läuft. Bex kann rund 100 Kilo an Gewicht transportieren und wird durch eine Lenkstange gesteuert.