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Rotation verlangsamt sich: Was würde passieren, wenn die Erde plötzlich stoppt?

Die Anziehungskraft des Mondes sorgt für eine stetige Verlangsamung der Erdrotation – in winzig kleinen Dosen. Ein Geowissenschaftler erklärt, was passieren würde, wenn die Erde plötzlich ganz stoppen würde. Spoiler: nichts Gutes.

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Der Mond verlangsamt die Erdrotation minimal, ganz stoppen kann er sie aber nicht. (Foto: Romolo Tavani/Shutterstock, Nasa)

Der Mond und seine Gezeitenkräfte bremsen die Erdrotation – beständig, aber für den Menschen nicht spürbar. Derzeit dreht sich die Erde aufgrund der Anziehungskraft des Erdtrabanten pro Jahrhundert um 2,3 Millisekunden langsamer.

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Mondeinfluss macht Tage auf der Erde länger

Auf lange Sicht sind die Auswirkungen drastisch. Auf der jungen Erde, vor rund 4,5 Milliarden Jahren, dauerte ein Tag weniger als zehn Stunden. Ohne den zwischenzeitlichen Einfluss der Sonne wäre ein Tag mittlerweile 60 Stunden lang, wie ein internationales Forschungsteam im Sommer feststellte.

Ein Geowissenschaftler hat sich jetzt mit der Frage beschäftigt, was passieren würde, wenn die Erde sich nicht nur langsamer dreht, sondern ihre Rotation plötzlich ganz stoppen würde. Zur Einordnung: Aktuell dreht sich die Erde am Äquator mit einer Geschwindigkeit von fast 1.700 Kilometern pro Stunde.

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Je weiter nördlich oder südlich man von Äquator entfernt ist, desto geringer ist die Erdrotation. Auf den Breitengraden, auf denen Deutschland liegt, sind es noch immer rund 1.000 Kilometer pro Stunde.

Stoppte die Erde, flöge alles durch die Gegend

Würde die Erde also plötzlich stoppen, würde man mit entsprechender Geschwindigkeit nach Osten geworfen werden. Die Wucht des folgenden Aufpralls wäre tödlich. Auch Gebäude, Bäume und Ozeane würden dem Newtonschen Trägheitsgesetz folgen – und ostwärts geschleudert werden. Die Auswirkungen wären katastrophal.

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Einzig sicher wäre man bei einem solchen Szenario nur in direkter Nähe zu den Polen, wie Joseph Levy von der Colgate University gegenüber Business Insider ausführt. In einem Umkreis von rund zehn Kilometer um Nord- oder Südpol würde man lediglich ein wenig ins Stolpern geraten.

Normalerweise bleiben natürliche Systeme aber nicht so einfach stehen, so Levy. Aber was wäre, wenn die Erde nach und nach stoppt – etwa über einen Zeitraum von mehreren Wochen?

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Unwirtliche Bedingungen ohne Erdrotation

Dann würde man zwar nicht durch einen Sturz auf die Erde sterben, aber wohl wahrscheinlich aufgrund der unwirtlichen Bedingungen. Denn ohne die Erdrotation würde ein Erdentag Monate dauern. In dieser Zeit würde die eine Erdhälfte durchgängig von der Sonne beschienen, die andere läge dagegen komplett im Dunklen.

16 atemberaubende Bilder der Erde aus dem Weltall Quelle: NASA

Auch hier würden Menschen am ehesten in der Nähe der Pole überleben können, weil das Sonnenlicht dort nicht so extrem ist. Levy zufolge würde man aber zu einem stetigen Nomad:innenleben gezwungen sein – immer auf der Jagd nach Sonnenlicht.

Experte: Stopp der Erddrehung praktisch unmöglich

Die gute Nachricht: Es ist praktisch unmöglich, dass irgendein Objekt im All die Erdrotation plötzlich stoppen könnte. „Dafür ist der Drehimpuls der Erde einfach zu groß“, so der Geowissenschaftler.

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