Die Hackergruppe Anonymous Sudan hat eine 30-stündige DDOS-Attacke auf die Fanfiction-Website Archives of Our Own (AO3) gestartet, was zu einer vorübergehenden Auszeit der Seite geführt hat.
AO3, eine gemeinnützige Plattform, die von Freiwilligen betrieben wird, konnte nach rund 30 Stunden wieder online gehen, wie die Betreiber auf Twitter mitteilten. Anonymous Sudan bekannte sich zu der Attacke, jedoch scheinen die angegebenen Gründe bizarr.
Die Gruppe erklärt, dass ihre Angriffe aufgrund der US-Registrierung der Website und der von ihr vermittelten „Entartung“ erfolgten, da sie „voller ekelhaften Schmutzes und anderer LGBTQ+- und NSFW-Inhalte“ ist.
Wer ist Anonymous Sudan?
Anonymous Sudan stellt sich selbst als islamische Terrorgruppe dar und behauptet oft, dass ihre Hacking-Aktivitäten auf religiösen Gründen beruhen. Es gibt jedoch Sicherheitsexperten, die vermuten, dass die Gruppe tatsächlich mit der russischen Regierung zusammenarbeitet oder sogar direkt von ihr finanziert wird.
Trustwave und Flashpoint, zwei prominente Sicherheitsfirmen, stellen Verbindungen zu der russischen Hackergruppe Killnet her. Falls diese Annahmen zutreffen, würde das bedeuten, dass Anonymous Sudan weder einen Bezug zum Sudan hat, noch religiös motiviert ist.
Die Vorgehensweise der Hacker ähnelt stark der von staatlich unterstützten russischen Gruppen.
AO3 wieder wohlauf
Kurz nach dem Angriff war die Fanfiction-Website AO3 bereits wieder zugänglich. Hier werden Fan-geschriebene Geschichten über Animes, Mangas, Videospiele und vieles mehr veröffentlicht.
Nach der DDOS-Attacke von Anonymous Sudan finden sich auf der Website nun auch Fanfiction-Geschichten, die den Angriff und die Hackergruppe thematisieren. Einige dieser Geschichten sind recht explizit, was, wenn man den von den Hackern angegebenen Motiven glaubt, sicherlich nicht zu ihrer Freude beitragen dürfte.
Die Fanfiction-Gemeinschaft hat ihren Sinn für Humor und ihre kreative Ader trotz der Herausforderungen, denen sie gegenübergestanden hat, bewahrt.