Der Druck von Steuer- und Regulierungsbehörden auf die milliardenschweren Tech-Konzerne ist in den vergangenen Monaten weiter gestiegen. Google droht nach Verfahren in der Europa jetzt eine große Kartellklage in den USA. Die EU-Kommission plant ein Kartellverfahren gegen Amazon. Und auch Facebook und Apple stehen immer wieder im Visier der Kartellwächter. Dazu kommen die Diskussionen um die Steuervermeidungstaktiken und eine drohende Digitalsteuer.
Druck auf Tech-Firmen steigt
Letztlich, so sagte jetzt der ehemalige hochrangige Facebook-Manager Chamath Palihapitiya bei einem Online-Tech-Event, werde der Druck auf die Tech-Konzerne so stark steigen, dass sie sich den Regulierungsbehörden beugen müssten. Zunächst werde man sie „zu Tode“ besteuern und dann würden sie von den Kartellwächtern zerlegt, so Palihapitiya, der bei Facebook bis 2011 als Vice-President für die Steigerung der Nutzerzahlen verantwortlich war. Als Zeitrahmen dafür nannte er die kommenden zehn Jahre, wie CNBC berichtet.
„Werden sie zerschlagen? Ja. Wird jede einzelne Regierung sie verfolgen? Absolut“, sagte Palihapitiya im Gespräch mit Robin Wigglesworth von der Financial Times. Nationale, lokale und Bundesbehörden würden ihre Finger nach den Tech-Konzernen ausstrecken. Konkret nannte Palihapitiya Facebook, Amazon, Google und Apple. Der Grund dafür liege darin, dass die Internetfirmen zu viel Macht hätten, etwas, das die Regulierungsbehörden unterbinden wollten. Und die Kartellwächter seien letztlich nicht zu stoppen.
Auch Microsoft könnte es treffen
Das einzige Tech-Unternehmen, das sich den Kartellbehörden bisher habe entziehen können, sei laut dem Ex-Facebook-Manager Microsoft. Aber auch das würden sie nicht ewig so durchziehen können. Auch Microsoft werde irgendwann zerschlagen werden, so Palihapitiya. „Ich glaube nicht, dass man bestrebt ist, sie so existieren zu lassen, wie sie jetzt sind.“ Palihapitiya ist Gründer und CEO der Venture-Capital-Firma Social Capital, die unter anderem in Slack investiert hat. Zudem hat Palihapitiya in Peter Thiels Palantir investiert, das jetzt schon mehr als 20 Milliarden US-Dollar wert ist.