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Millionenschaden für Space-Startup: Russland behält Oneweb-Satelliten

Der geplatzte Start der Oneweb-Satelliten vom kasachischen Baikonur aus, erweist sich als Desaster für das Raumfahrtunternehmen. Ein Verlust von 229 Millionen US-Dollar ergibt sich allein daraus.

Von Dieter Petereit
2 Min.
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Oneweb-Satelliten werden nun von SpaceX in den Orbit gebracht. (Bild: Oneweb)

Das britische Raumfahrtunternehmen Oneweb wollte im März dieses Jahres einen Schwung Satelliten vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan in eine niedrige Erdumlaufbahn schießen. Eine Sojus-Rakete der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos sollte die 36 Kleinsatelliten ins All bringen. Roskosmos war schon zuvor Startpartner von Oneweb gewesen.

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Russland gibt Satelliten nicht raus

Wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland hatte Roskosmos allerdings den Start kurzfristig abgesetzt und eine Reihe von Forderungen gestellt, die Oneweb nicht erfüllen konnte und wollte.

Weil Oneweb 2020 die Pleite gedroht hatte, war Großbritannien mit knapp 500 Millionen US-Dollar bei dem Startup eingestiegen. Roskosmos forderte nun den unverzüglichen Ausstieg der britischen Regierung. Zudem forderte die russische Behörde eine Zusicherung, dass Oneweb die Satelliten nicht für militärische Zwecke nutzen wird.

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Oneweb gab die Erklärung nicht ab, der britische Staat zog sich nicht zurück, die Satelliten blieben am Boden. Ende März ließ Oneweb drei Dutzend Kleinsatelliten von SpaceX ins All bringen.
Die bereits in Baikonur befindlichen Satelliten ließen auf sich warten. Dem Jahresbericht von Oneweb (PDF) für das Geschäftsjahr bis zum 31. März 2022 ist zu entnehmen, dass das auch nachhaltig so geblieben zu sein scheint.

Baikonur-Ausfall wirft Pläne von Oneweb über den Haufen

Der weist bei einem Umsatz von 9,6 Millionen Dollar einen Nettoverlust von 389,8 Millionen Dollar aus. Zwar ist Oneweb gegen ausbleibende Starts versichert, allerdings mindert sich der Wert der Versicherung im Schadensfall. So kommt es zu dem Verlustanteil von 229 Millionen Dollar für die von Russland einkassierten 36 Satelliten.

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Der Verlust der Satelliten ist nicht das einzige Problem, das sich durch deren Einbehalt für Oneweb ergeben hat. Vielmehr stand das Unternehmen zum Zeitpunkt der Baikonur-Absage kurz vor der Fertigstellung seiner Satellitenkonstellation.

428 Satelliten befanden sich bereits in der Umlaufbahn – 66 Prozent des Gesamtvolumens. Oneweb-Chef Neil Masterson erklärt dazu im Jahresbericht des Unternehmens, dass die sechs noch erforderlichen Starts für eine vollständige globale Abdeckung zunächst verschoben werden mussten.

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Inzwischen sollen aber Verträge für alle sechs Starts mit dem Wettbewerber SpaceX geschlossen worden sein. Danach sei die globale Netzabdeckung im Jahr 2023 gesichert.

Oneweb will mit Eutelsat fusionieren

Im Juli hatten Oneweb und der französische Satellitenbetreiber Eutelsat eine Absichtserklärung über den Zusammenschluss der beiden Unternehmen zu einem größeren globalen Anbieter von weltraumgestützten Telekommunikationsdiensten geschlossen.

Das fusionierte Unternehmen hätte dann Satellitennetze sowohl in der erdnahen als auch in der geostationären Umlaufbahn zur Verfügung. So könnten sich die Vorteile beider Systeme ergänzen. Die Beteiligten gehen davon aus, dass die Fusion voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2023 abgeschlossen sein wird.

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