
Oneweb-Satelliten werden von SpaceX in den Orbit gebracht. (Bild: Oneweb)
Weil Großbritannien Russland und russische Firmen sowie Staatsbürger:innen vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs mit Sanktionen belegt hat, weigerte sich die russische Weltraumagentur Roskosmos, Satelliten der britischen Firma Oneweb in den Orbit zu bringen. Bisher hatten Sojus-Raketen von Roskosmos 428 Oneweb-Satelliten ins All befördert. Weitere 220 fehlen noch bis zum vollständigen Ausbau des Satelliteninternets, das so ähnlich funktioniert wie Starlink von SpaceX. Daher ist es bemerkenswert, dass ausgerechnet SpaceX jetzt den Transport übernehmen wird.
Wie The Verge berichtet, gibt sich Oneweb-CEO Neil Masterson nach Abschluss eines entsprechenden Deals zuversichtlich, dass das Unternehmen die restlichen Satelliten wie geplant in die Erdumlaufbahn bekommt – und damit sein Internetangebot starten kann. Die konkreten Vertragsdetails sind aber geheim. Es ist also unklar, ob SpaceX alle 220 Oneweb-Satelliten übernehmen wird oder vorübergehend einspringt, bis sich die politische Lage entspannt hat. Auch nicht bekannt ist, ob SpaceX eine Falcon 9 oder eine Falcon Heavy einsetzen wird. Der erste Start soll jedenfalls noch im Laufe dieses Jahres über die Bühne gehen.
Was jetzt mit den 36 Satelliten passiert, die Roskosmos noch auf dem kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur zurückhält, hat Oneweb ebenfalls nicht erklärt. Die britische Firma scheint sie aber schon abgeschrieben zu haben. Diese Satelliten seien aktuell das geringste Problem, sagte ein Oneweb-Sprecher The Verge. In der Fabrik in Florida würden täglich zwei der Satelliten hergestellt, so dass man die 36 zunächst verlorenen schnell ersetzen könne.
Dass die – zumindest auf den ersten Blick – direkten Rivalen SpaceX und Oneweb jetzt zusammenarbeiten, ist der Isolierung Russlands nach dessen Invasion in die Ukraine geschuldet. Roskosmos dürfte den lukrativen Oneweb-Auftrag damit verloren haben. Das britische Unternehmen bemühte sich derweil, die Rivalität mit SpaceX möglichst kleinzureden. SpaceX adressiere eher die Allgemeinheit, während Oneweb sich eher an Regierungen wende. Während der Starlink-Dienst schon gestartet ist – auch in Deutschland –, testet Oneweb sein Angebot derzeit noch, unter anderem in Alaska, Kanada und Großbritannien.
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