Sabbatical oder Workation: Wie die Realität in deutschen Unternehmen aussieht

Workation ist bei nur acht Prozent der Unternehmen möglich. (Foto: Shutterstock / shellygraphy)
Große Unternehmen bieten in der Regel mehr Urlaub, zahlen mehr Urlaubsgeld und sind flexibler bei Themen wie Sabbatical und Workation. Letztere werden trotzdem bisher noch nicht in vielen Unternehmen angeboten und Angestellte nehmen sie selten wahr.
Das hat eine Umfrage des Ifo-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Personaldienstleister Randstad ergeben. Dazu wurden 630 Personalverantwortliche aus deutschen Unternehmen befragt. Sie stammen aus dem Handwerk, dem Dienstleistungssektor und dem verarbeitenden Gewerbe.
Beim Thema Urlaubsgeld zum Beispiel hat das Institut so herausgefunden, dass 76 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern Urlaubsgeld zahlen. Bei Unternehmen bis 49 Mitarbeiter sinkt die Zahl stark auf 49 Prozent.
Durchschnittlich sind es 22,50 Euro pro Urlaubstag. Im Dienstleistungssektor sind es im Schnitt allerdings nur 17,75 Euro, in der Industrie wiederum 28,50 Euro.
Die Personaler wurden auch zum Thema Sabbatical befragt. Das ist ein unbezahlter Sonderurlaub, der bis zu einem Jahr dauern kann. Ganze 17 Prozent der Unternehmen kreuzten hier „nicht bekannt“ an, als das Institut wissen wollte, ob sie ein Sabbatical anbieten.
Größere Unternehmen wissen hier besser Bescheid: 54 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern geben diesen die Möglichkeit, das Urlaubsjahr zu nehmen, bei den kleinsten Unternehmen sind es nur neun Prozent.
Aber auch dort, wo das Sabbatical angeboten wird, wird es kaum wahrgenommen. Durchschnittlich nimmt weniger als ein Prozent der Belegschaft das Sabbatical in Anspruch. Wird es genutzt, beträgt die durchschnittliche Länge 99 Tage.
Workation als Angebot für Angestellte ist derweil noch weniger verbreitet als das Sabbatical. Das könnte auch an der relativen Neuheit des Konzeptes liegen. Bei der Workation arbeiten die Mitarbeiter wortwörtlich an einem Urlaubsort, häufig bei reduzierter Arbeitszeit.
Eine Hürde für Unternehmen ist, dass diese trotzdem sicherstellen müssen, dass die gesetzlichen Bestimmungen zu Datenschutz, Arbeitszeit und Arbeitsschutz eingehalten werden. Überall, wo Homeoffice möglich ist, sollte eine Workation allerdings auch umsetzbar sein.
Von den befragten Unternehmen bieten nur acht Prozent diese Möglichkeit für ihre Mitarbeiter an. Auch dort, wo es möglich ist, nehmen es nur wenige Mitarbeiter in Anspruch. Es sind durchschnittlich 3,3 Prozent.
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